Papst Franziskus hat die Verflechtung von Politik und Rüstungsindustrie in ungewöhnlich deutlichen Worten kritisiert: Viele Regierungen leben vom Krieg, in vielen Gesellschaften führen die Herrschenden Kriege, um Geld zu verdienen. Der Papst rief Jugendliche auf, sich diesem System zu widersetzen.
Papst Franziskus, hier bei der Prozession am Karfreitag: Gegen eine Kultur des Todes. (Foto: dpa)
Papst Franziskus hat ungewöhnlich scharfe Kritik am moralischen Verfall der Politik geäußert: Bei einer Veranstaltung mit Jugendlichen in Rom sagte der Papst am Montag laut Radio Vatikan:
„Warum wollen so viele Regierenden nicht den Frieden? Weil sie vom Krieg leben! Es ist die Waffenindustrie – das ist schwerwiegend! Einige Mächtige verdienen mit der ,Fabrik der Waffen‘, verkaufen Waffen an verfeindete Länder. Das ist die Industrie des Todes.“ Und der Papst riet den Kindern, sich die Welt der Macht, des Geldes und der Interessen, mit der auch sie in Berührung kommen, genau anzusehen: „Wenn wir sehen, dass das Wirtschaftssystem um das Geld kreist, und nicht um die menschliche Person… Man opfert viel und führt Krieg, um das Geld zu verteidigen! Deshalb wollen so viele Menschen keinen Frieden: Sie verdienen mehr mit dem Krieg. Man verdient Geld, aber verliert Leben, Kultur, Erziehung, so viele Dinge.“
Der Papst hatte am Montag im Vatikan 7.000 Kinder und Jugendliche empfangen. Im Rahmen der italienischen Bildungsinitiative „Fabbrica della pace“ – Friedensfabrik – kamen Grundschulkinder verschiedener ethnischer und sozialer Herkunft in die Audienzhalle, um mit dem Papst über Frieden, Liebe und Gerechtigkeit zu sprechen. Der Papst forderte die Kinder auf, sich dem von ihm angeprangerten System zu widersetzen.
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