Freitag, 20. März 2015
KenFM am Set: 1 Jahr Mahnwachen für den Frieden - Rede von Ken Jebsen (16.3.2015)
Quelle: wwwKenFMde
Wie friedlich ist die Friedensbewegung? Wie friedlich ist die linke Szene? Wie friedlich ist die linke Presse? Pauschale Fragen, auf die es keine pauschalen Antworten gibt. In jeder Gruppe, auch bei den Friedensfreunden, existieren Menschen, bei denen sich zwischen Worten und Taten eine enorme Kluft auftut.
Ich, Ken Jebsen, bin seit einem Jahr in der Friedensbewegung aktiv. Sowohl als Journalist als auch auftretender Redner. Während ich in den letzten 25 Jahren journalistischer Tätigkeit auch in Kriegsgebieten noch nie körperlich attackiert wurde, zähle ich im vergangenem Jahr zehn Angriffe mit Gewaltandrohung gegen meine Person. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich in Begleitung von Kamerateam mit massiver Polizeipräsenz versuche, von einer Demonstration zu berichten, oder ob ich privat mit oder ohne Familie durch Berlin laufe. In den letzten Wochen und Monaten wurde speziell von Menschen, die sich als links ausgeben, eine Stimmung erzeugt, die pogromartigen Charakter entwickelt. Diese Menschen treten grundsätzlich in Gruppen auf, sind unter 30, tragen gerne bekannte linke Gazetten unter dem Arm, auf deren Inhalte sie sich berufen, und schrecken auch nicht davor zurück, meine Kinder zu bedrohen. Was haben alle bisherigen Angreifer als gemeinsamen Nenner? Sie outeten sich mir gegenüber als sogenannte Antideutsche, die angetreten sind, die Justiz selbst auszuüben, in dem sie Personen mit einer möglichen anderen politischen Meinung einschüchtern und angreifen.
Die „linke Friedensbewegung“ muss sich endlich der überfälligen internen Diskussion stellen, wie sie mit gewaltbereiten Aktivisten umgeht. Ich fordere die Köpfe der alten und neuen Friedensbewegung hiermit auf, sich dieser Diskussion zu stellen und alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen. Ich, Ken Jebsen, bin gesprächsbereit. Mir geht es nicht um eine zu verteidigende Hierarchie in der Friedensbewegung, hier geht es um den Frieden in Europa. Sollte dieses Gesprächsangebot in den Wind geschlagen werden, hat die klassische Friedensbewegung ihre Restglaubwürdigkeit verspielt. Man kann nicht gegen den Krieg in Europa ankämpfen und intern Menschen dulden, die an einer friedlichen Auseinandersetzung nicht interessiert sind. Meine Überzeugung ist, dass die Friedensbewegungen nur eine Chance haben, wenn sie 2015 endlich zusammenarbeiten und persönliche Eitelkeiten außen vor lassen.
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