Michael Ravensthorpe
Laut einer neuen Studie von Wissenschaftlern der University of New South Wales
in Australien kann die kognitive Leistung des Gehirns schon
beeinträchtigt werden, wenn auch nur eine Woche lang sehr süße und sehr
fettige Speisen gegessen werden. Noch bedenklicher ist, dass nach
vorläufigen Zahlen diese Wirkung dauerhaft ist; das zeigt, dass Junk
Food noch giftiger ist als gedacht.
»Sehr beunruhigend«
Im Rahmen der Studie hatten die australischen Wissenschaftler – die
die Beziehung zwischen energiereicher Ernährung und beeinträchtigten
kognitiven Fähigkeiten genauer untersuchen wollten – Ratten einen Monat
lang eine »Cafeteria-Diät« vorgesetzt. Die Tiere erhielten Rattenfutter,
angereichert mit Kuchen, Plätzchen, Schmalz und einer zehnprozentigen Saccharoselösung. Eine Kontrollgruppe erhielt normales Rattenfutter ohne Zusätze.
Wie die Forscher beobachteten, zeigte sich bei den Ratten, die das
Junk-Food-Futter fraßen, schon nach kurzer Zeit eine deutliche
Beeinträchtigung der kognitiven Leistung. Sie zeigte sich bei der
Ortserkennung: Die Tiere waren schlechter in der Lage zu erkennen, wenn
ein Gegenstand an einen anderen Ort verlegt worden war. Bedeutsamerweise
trat bei den Ratten auch eine Entzündung der Hippocampus-Region im
Gehirn auf, die für das räumliche Gedächtnis zuständig ist.
»Wir wissen, dass Fettleibigkeit zu entzündlichen Prozessen im Körper
führt, aber erst in jüngster Zeit stellen wir fest, dass sie
Veränderungen im Gehirn auslöst«, sagte Margaret Morris, Leiterin des
pharmakologischen Instituts der Universität. »Bei dieser Untersuchung
war vor allem die Geschwindigkeit auffällig, mit der die
Verschlechterung der Wahrnehmung einsetzte. […] Unsere vorläufigen
Zahlen deuten darauf hin, dass sich diese Schäden nicht zurückbilden,
wenn die Ratten wieder auf gesundes Futter gesetzt werden, ein sehr
beunruhigendes Ergebnis.«
Allerdings stellten die Forscher fest, dass bestimmte Aspekte des
Gedächtnisses der Ratten verschont blieben. Beispielsweise bewahrten
alle Ratten, die das Junk-Futter erhielten, ihre Fähigkeit, Gegenstände
zu erkennen.
Relevanz für Menschen
Für Forscher sind Ratten bevorzugte Versuchstiere, weil ihre
Physiologie der unsrigen ähnlich ist: Ähnliche Organe, ähnlicher
Körperplan, ähnliche Hormone und ähnliches Nervensystem. Dementsprechend
räumt Professor Morris ein, dass die wahrnehmungsbeeinträchtigende
Wirkung von Junk Food auch Menschen betreffen könnte:
»Wir vermuten, dass diese Erkenntnisse auch für Menschen relevant
sein können. Die Ernährung wirkt sich zwar in allen Altersstufen auf das
Gehirn aus, aber sie ist mit zunehmendem Alter von besonderer
Bedeutung, und sie könnte wichtig sein, einen Rückgang der kognitiven
Fähigkeiten zu verhindern. Bei einem älteren Menschen ist die
Wahrscheinlichkeit von Beschwerden bei schlechterer Ernährung größer.«
»Da energiereiche Lebensmittel die Funktion des Hippocampus
beeinträchtigen könnten, kann ein erhöhter Verzehr zur Gewichtszunahme
beitragen, weil das episodische Gedächtnis beeinflusst wird. […]
Menschen achten möglicherweise nicht so sehr auf innere Signale wie
quälenden Hunger oder sie merken nicht, wann sie genug gegessen haben.«
Die Studie wurde vom australischen National Health and Medical Research Council finanziell gefördert und im Dezember 2013 in der Zeitschrift Brain, Behavior, and Immunity veröffentlicht.
Quellen für diesen Beitrag waren u.a.:
Dailymail.co.uk
ScienceDirect.com
NaturalNews.com
2 Kommentare:
"Junk Food kann das Gedächtnis schon nach kurzer Zeit irreversibel schädigen"
Genau das soll es auch - aber leider sind immer noch zu Viele zu blöd um das zu kapieren.
Jap, alles gewollt und gezielt geplant!
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