Mittwoch, 14. März 2012

Lebensmittelindustrie ködert Kinder - Frontal21


Quelle: http://www.youtube.com/user/YaKottyn

Kindermediziner schlagen Alarm: Immer mehr Kinder leiden unter Übergewicht, viele gelten sogar als fettleibig. Die Folge: Die Lebenserwartung der Betroffenen sinkt, und auf das Gesundheitssystem kommen Kosten in Milliardenhöhe zu. Doch wer hat Schuld am Übergewicht der Kinder?
Keine Frage, Eltern und Kinder sind für ihr Verhalten in erster Linie selbst verantwortlich. Doch die Lebensmittelindustrie pumpt hunderte Millionen Euro in die Werbung für ihre oft ungesunden Produkte, richtet sich gezielt an die Kinder. So schafft es die Branche, die Umsätze Jahr für Jahr zu steigern.

Das bestätigt auch eine aktuelle Studie der Verbraucherorganisation Foodwatch(Externer Link - Öffnet in neuem Fenster) . Dafür wurden mehr als 1500 Kinderlebensmittel untersucht. Das Ergebnis: In den meisten Produkten, die von den Herstellern ausdrücklich als Lebensmittel für Kinder beworben werden, steckt zu viel Zucker und Fett. Sie sind also alles andere als gesund.

Hohe Umsatzrenditen

Es sei praktisch unmöglich, aus den Kinderlebensmitteln einen ausgewogenen Tageskostplan zu erstellen, sagt Anne Markwardt von Foodwatch. Mit manipulativen Werbestrategien präge aber die lebensmittelindustrie die Ernährungsgewohnheiten der Kinder, an den Elten vorbei.
Für Markwardt ist klar, warum der Fokus der Hersteller ausgerechnet auf ungesunden Produkten wie Softdrinks und Süßigkeiten liege. "Diese Lebensmittel sind für die Lebensmittelkonzerne besonders profitabel." Billige Rohstoffe wie Zucker würden zu relativ teuren Markenprodukten verarbeitet. Habe man mit Obst und Gemüse Umsatzrenditen von vier bis fünf Prozent, seien es bei Süßigkeiten 15 Prozent und mehr, so Markwardt.