Dienstag, 28. Februar 2012

Psychiater planen Massenstigmatisierung von Kindern

Frankreichs Innenminister Sarkozy arbeitet an einem Gesetz zur Verbrechensprävention, bei dem bereits dreijährige Kinder regelmäßig psychiatrischen Reihentests unterzogen werden sollen, um künftige Verbrecher herauszufiltern. Störenfriede soll man ab dem sechsten Lebensjahr mit Psychopillen beikommen können Die Gesetzesinitiative stützt sich auf eine Studie des französischen Gesundheitsforschungsinstituts INSERM (Institut national de la santé et de la recherche médicale).
Zur Definition behandlungsbedürftiger Verhaltensstörungen dient der Studie die psychiatrische Diagnosebibel DSM-IV (Diagnostic and Statistical manual of Mental Disorders). Kritiker werfen dem Buch vor, weltweit den Grundstein für eine unüberschaubare Zerstörung von Leben zu legen, indem es Menschen aufgrund ihrer Emotionen und Reaktionen willkürlich und ohne wissenschaftliche Grundlage mit psychiatrischen Krankheitsbegriffen brandmarkt. Diese werden dann mit teilweise persönlichkeitszerstörenden

Maßnahmen der Psychiatrie "behandelt".

Je mehr Diagnosen erfunden werden, desto lukrativer das "mental-health-business" und der Absatz von Psychopillen. Von 112 sogenannten psychischen Störungen der ersten Ausgabe dieses Buches im Jahre 1974 stieg die Zahl erfundener Geisteskrankheiten mittlerweile auf 374 Krankheiten in der vierten Ausgabe an.


Psychische Ströung willkürlich festgelegt


Bei Konferenzen der Amerikanischen Psychiatrischen Vereinigung (APA) stimmen Psychiater per Handzeichen über neue potentielle psychische Krankheiten ab. Auf diese Weise geraten sogenannte Krankheiten in das DSM hinein und auch wieder heraus. So wie im Jahre 1985 als die APA nach Protesten einer Gruppe von schwulen und lesbischen Psychiatern mit 5.584 gegen 3.810 Stimmen entschied, daß Homosexualität fortan nicht mehr als psychische Störung bezeichnet werden soll. Zuvor wurden jahrelang Homosexuelle von Psychiatern zu Geisteskranken degradiert.

Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe

Eine Studie der Psychologin Lisa Cosgrove (Universität Massachusetts) und von Professor Sheldom Krimsky (Tuft Universität) deckte in diesem Frühjahr auf, dass 95 der 170 Autoren des DSM-IV in den Jahren 1989 bis 2004 finanziell mit der Pharmaindustrie verflochten waren. In einigen Bereichen wie der Behandlung von schweren mentalen Störungen sollen sogar 40 Prozent der Autoren Interessenskonflikte gehabt haben!

Doch das DSM hat starken weltweiten Einfluß in der Psychiatrie. In den USA ist es so machtvoll, daß es als Grundlage von Sorgerechtsentscheidungen für Kinder dienen kann, um Personen das Wahlrecht zu entziehen oder jemanden in einem Strafverfahren für schuldfähig zu erklären. Schulen und Jugendämter in Amerika erhalten für Kinder, die mit einer DSM-Diagnose stigmatisiert wurden, zusätzliche Finanzmittel. Eltern werden aufgrund dieses Buches dazu gezwungen, ihren Kindern Psychopillen zu verabreichen, die Aggressivität, Gewalt und Selbstmordabsichten hervorrufen können. Das europäische Pendant zum DSM-IV heißt ICD-10 (International Classification of Diseases, deutsch: internationale Klassifizierung von Krankheiten, Abschnitt Geisteskrankheiten) und verzichtet bei näherer Betrachtung selbstverständlich ebenso großzügig auf wissenschaftliche Ansprüche, wie das DSM.

Doch zurück nach Frankreich. Dort soll das DSM-IV die Maßstäbe für die Entscheidung setzen, welches französische Kleinkind aus der psychiatrisch definierten Norm fällt und womöglich unter ständige psychiatrische Überwachung und Behandlung gehört. Die Symptome der Verhaltensmuster haben Psychiater in folgende vier Kategorien eingeteilt:
  • Aggressives Verhalten gegenüber Menschen und Tieren
  • Zerstörung von Gegenständen ohne physische Aggression
  • Betrug oder Diebstahl
  • Ernsthafte Verletzungen geltender Regeln
Unter dem Titel "Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen" empfiehlt die Studie "Ungehorsam" und "Gefühlskälte" bei den lieben Kleinen sobald als möglich festzustellen, um einer eventuellen kriminellen Karriere zuvorkommen zu können. Mit Hilfe eines "Betragensheftes" (carnet de comportement) ab der Geburt, will der Innenminister sämtliche französische Kinder unter ständige "professionelle" Beobachtung stellen, um so frühzeitig "abartige kindliche Verhaltensweisen" ausmachen zu können. Die psychiatrische Lobby konnte somit den Innenminister erfolgreich von der völlig unwissenschaftlichen Vorstellung überzeugen, dass sich kindliche Störenfriede häufig zu jugendlichen Straftätern entwickeln und ausgerechnet Psychiater so einer Entwicklung erfolgreich entgegen wirken können.

Aufmerksame Beobachtung abweichenden Verhaltens

Studien zeigen auf, dass eine Mehrheit von Erwachsenen, die eine antisoziale Persönlichkeit aufweisen, bereits frühzeitig verhaltensauffällig wurden. Umgekehrt betrachtet, entwickelt etwa die Hälfte der Jugendlichen, die Verhaltensstörungen erkennen lassen, eine antisoziale Persönlichkeit im Erwachsenenalter - Auszug aus der INSERM-Expertise.
Schulmediziner, Kindergartenbetreuer und Lehrer sollen deshalb bereits bei Kleinkindern auf folgende "pathologische Symptomatiken" achten, die das Institut als Vorboten von handfesten Verhaltensstörungen identifiziert haben möchte:

Psychologische Tests ab dem 3. Lebensjahr!

Gefühlskälte, Tendenz zur Manipulation, Zynismus, Aggressivität, Ungehorsamkeit, mangelnde emotionale Selbstkontrolle, Impulsivität, Hyperaktivität sollen als Indizien einer niedrigen Moral dienen. Diese Alarmzeichen sollen angeblich eine künftige Neigung zur Straffälligkeit vorhersagen. Die Expertise empfiehlt daher, Kinder bereits mit 36 Monaten psychologischen und medizinischen Tests zu unterziehen, die regelmäßig wiederholt werden sollen. Auf eine mögliche Vererbbarkeit von Verhaltensstörungen wird explizit hingewiesen. Ob dies bedeutet, daß die "Experten" nun auch die Eltern der Störenfriede im Auge behalten sollen, wird nicht erwähnt.

Psychotherapie für Kleinkinder?

Kleinkinder, welche die oben genannten "Abartigkeiten" aufweisen, sollen einer Psychotherapie und/oder Umerziehung unterzogen werden, um einer "negativen Evolution der Symptomatiken" frühzeitig vorzubeugen. Ab sechs Jahren könne man sich dann mit Medikamenten behelfen, um besonders renitenten Fällen beizukommen. Eine Praxis, die ohnehin schon in Frankreich, aber auch in Deutschland und in anderen Ländern, vor allem in den USA, immer mehr um sich greift.

Erschaffen neuer Krankheiten?

Schöne neue Welt, in der normales kindliches Verhalten, wie Bewegungsdrang, einfach zur Krankheit umdefiniert wird. Ein lukratives Geschäft für Psychiater und Industrie, die sich somit ihre Patienten mit erfundenen Krankheiten einfach selbst schafften. Zwei Prozent der 5- bis 19-jährigen leiden jedenfalls laut dem INSERM unter dem, was von Psychiatern als "Hyperaktivität" stigmatisiert wird.

Wachsame Aufmerksamkeit
In Deutschland werden derzeit etwa 71.000 Kindern Psychopillen mit dem Wirkstoff Methylphenidat verabreicht, bei weiterhin stark steigender Tendenz.
(1995 waren es gerade mal 5.000 Kinder, wenige Jahre davor wurde die Zahl im Arzneiverordnungsreport noch nicht einmal erwähnt, da sie nicht ins Gewicht fiel.)

Lehrer und Erzieher seien angeblich nicht für die fachmännische Entdeckung eines abweichenden kindlichen Verhaltens ausgebildet. Hierfür soll der mutter- und Kinderschutz und später die Schulmedizin Psychologen und Sozialarbeiter heranziehen, um so eine "geschlossene Kette der Wachsamkeit" zu bilden.

Das aufmerksame Ausfüllen des geplanten "Betragensheftes" soll dann den Schulmedizinern und Pädagogen dabei helfen, eine regelmäßige Entwicklungsbilanz des Kindes ziehen zu können.

Bevölkerung protestiert erfolgreich

Doch die französische Bevölkerung protestiert. Bereits im Juni 2005 steuerte der französische Schwesterverein der deutschen Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte e.V. (xvPm) gegen die geplanten Reihenuntersuchungen und organisierte eine öffentliche Anhörung unter Mitwirkung von Experten aus ganz Europa.

Auch die Opernsängerin Julia Migenes unterstützte diese Veranstaltung. Mittlerweile protestieren auch Jugendrichter, Anwälte, Pädagogen, besorgte Eltern und -man höre und staune - sogar der ein oder andere Nestbeschmutzer aus der Psychiatrie. Eine Petition gegen das Gesetzesvorhaben erfreute sich wochenlang einer großen Unterstützung bei der französischen Bevölkerung und wurde täglich von mehr als 5.000 Gegnern dieser Gesetzesinitiative unterzeichnet. Der von den jüngsten Protesten und Krawallen französischer Jugendlicher immer noch gebeutelte Innenminister Sarkozy läßt das Gesetzesvorhaben seitdem erst einmal in der Schublade ruhen.

Der Bock macht sich zum Gärtner

Der Slogan "Präventive Verbrechens-Bekämpfung" hört sich nach einer fortschrittlichen Idee an, die auf den ersten Blick Unterstützer finden sollte. Fakten und Erfahrung zeigen jedoch, daß ein solches Vorhaben niemals in die Hände von Psychiatern gegeben werden darf. Denn je mehr Menschen psychiatrisch untersucht werden, desto mehr Behandlungsfälle werden geschaffen, auch wenn die zu Untersuchenden völlig gesund sind. Wissenschaftler der Newcastle University in Australien haben vor kurzem in der jüngsten Ausgabe der Public Library of Science Medicine vor den Praktiken der Industrie gewarnt, wonach Krankheiten erfunden werden, um mehr Produkte zu verkaufen. Die Wissenschaftler warnen davor, daß gesunde Menschen durch Medikamente in ihrer Gesundheit geschädigt werden, indem Zustände als Krankheiten beschrieben werden, die gar keine sind. Mittlerweile gibt es sogar einen Fachbegriff dafür: "Disease Mongering". Während diese Methode in verschiedenen medizinischen Disziplinen vorkommt, hat sie in dem absolut subjektiven Bereich der Psychiatrie quasi ihre natürliche Heimstatt.

Agressionen durch Psychopillen?

Wo befindet sich auch nur ein einziger durch die Psychiatrie "geheilter" Krimineller? Welcher Psychiater kann ein funktionierendes Behandlungskonzept für die Behandlung von Straftätern vorlegen? Kein einziger! Denn selbst in der Chefetage der größten internationalen psychiatrischen Standesorganisation wird bei geschlossenen Türen und Fenstern zugegeben, dass Psychiater geistig Kranke nicht heilen können. Bei mindestens 9 der 13 "School Shootings" (Schießereien an Schulen) in den USA, bei denen Dutzende Kinder und Lehrer niedergemetzelt wurden, standen die jugendlichen Mörder unter dem Einfluß psychiatrischer Pillen.

Auch bei sogenannten Amok-Schießereien in den USA, die oft weltweit Schlagzeilen machten, sind in aller Regel Psychopillen aus dem Drogenarsenal der Psychiatrie im Spiel. Warum schlagen dann die Mitglieder der INSERM- Expertengruppe vor, bereits Sechsjährige, die als potentielle Verbrecher psychiatrisch überführt wurden, mit Psychopillen zu behandeln? Möglicherweise weil mindestens sechs der acht Mitglieder dieser Gruppe aus dem psychiatrisch/psychologischen Bereich kommen?

Kritiker und Menschenrechtsorganisationen - allen voran der Verein Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte e.V. und ihre Schwestervereine in 15o Ländern - haben jahrelang auf die destruktive Wirkung der Psychopillen hingewiesen, protestiert und Änderungen gefordert, bis es schließlich in den USA und auch in Europa zu einer medizinischen Neubewertung einiger Psychopharmaka kam.

Warnung vor Selbstmord?

Im Jahre 2004 ordnete die FDA (Food and Drug Administration), die amerikanische Bundeszulassungsbehörde für Nahrungs- und Arzneimittel, wegen der beobachteten Zusammenhänge zwischen der Einnahme bestimmter Antidepressiva und steigenden Gewalt- und Selbstmordtendenzen bei Jugendlichen die sogenannte Black-Box-Warnung an. Dabei handelt es sich um eine eindeutige und nicht zu übersehende Warnung auf der Verpackung, ähnlich wie bei Zigarettenschachteln.

Beipackzettel müssen Warnungen enthalten

Und auch das Deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) veranlaßte im vergangenen Jahr endlich, daß sämtliche Beipackzettel der betreffenden Psychopillen eine Warnung enthalten müssen. In dieser Warnung wird darauf hingewiesen, daß die Einnahme Aggressivität und Suizidgedanken verursachen kann.

Man bemerke, daß Psychiater die ersten waren, die diese verheerende, oft tödliche Wirkung ihrer Psychophilen teils jahrelang täglich vor ihren Augen hatten und diese Drogen trotzdem unbekümmert weiter verabreichten. Bevor es zu Änderungen kam, mußten erst Menschenrechtsorganisationen auf den Schaden hinweisen! Aber Psychiater waren ja ursprünglich auch diejenigen, die den Pharmaunternehmen die "Unbedenklichkeits-Studien" lieferten, damit sie überhaupt auf den Markt gebracht werden durften.

Chemische Manipulation von Menschen?
Die chemische Manipulation von Menschen, die meist auch noch gegen deren Willen durchgeführt wurde, verursachte also Tötungsdelikte, Selbstmorde und Leid für zahllose Familien. Einst friedliebende Menschen mutierten nach psychiatrischer "Behandlung" teils zu brutalsten Massenkillern, ohne dass auch nur ein einziger Psychiater für die Taten seines Patienten zur Rechenschaft gezogen wurde. Im Gegenteil, Psychiater werden in Deutschland und anderswo bei Strafverfahren öfter als je zuvor als Autorität im Gerichtssaal gehört.

Quelle: http://de.sott.net