Dienstag, 12. Januar 2016

"Bindungsphysik": Kinder brauchen ihre Eltern - Dipl.-Biol. Dagmar Neubronner


Quelle: Quer-Denken.TV


Veröffentlicht am 12.01.2014
Wir tragen in unseren Zellen starke instinktive Programme, die es unseren Vorfahren in den letzten Jahrhunderttausenden ermöglicht haben, die Menschheit überleben zu lassen.

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Doch unsere Welt hat sich meilenweit von der Welt entfernt, für die unsere Instinkte eingerichtet sind, und außerdem wir wollen ja, daß unsere Kinder ihre Kindheit nicht nur so gerade eben überleben, sondern sich zu ihrem vollen menschlichen Potential entfalten und glückliche, eigenständige, gemeinschaftsfähige, starke, liebevolle erfüllte Menschen werden.

Das bedeutet: Wir müssen uns die Prinzipien bewußt machen, nach denen Menschen und menschliches Zusammenleben funktionieren. Wir müssen erkennen, welche Regeln hinter unseren Instinkten (und denen unserer Kinder!) stecken, damit wir sie auch in unserer heutigen Welt und in jeder denkbaren Umgebung, unter allen Umständen, sinngemäß anwenden können. Das zu ermöglichen ist die geniale Leistung, die der kanadische Bindungsforscher Gordon Neufeld vollbracht hat, Autor des in viele Sprachen übersetzten Bestsellers „Unsere Kinder brauchen uns!". Dagmar Neubronner hat das Neufeld-Wissen für den deutschsprachigen Raum verfügbar gemacht und die thematischen Kurse und die Neufeld-Ausbildung aufgebaut - als familienfreundliches Fernstudium via Internet und mit Seminaren in Jugendherbergen.

Der kanadische Wissenschaftler Prof. Dr. Gordon Neufeld in einem richtungsweisenden Vortrag zur „Bindungsphysik" zwischen Eltern und Kinder:

„Ich sehe die Phänomene, die unsere postindustrielle Welt überschwemmen, und über die ich in meinem Buch „peer orientation" geschrieben habe, begründet in der Trennung der Kinder von ihren Eltern. der Kontext, ein Kind zu erziehen, ist ihre Bindung an die für sie verantwortlichen Erwachsenen. Wenn staatlich ausgebildete Professionelle ankommen und mit Kindern umgehen außerhalb dieses Kontextes, ist dies eine Verletzung der Naturgesetze.

Jetzt komme ich zur These, die These, die wir hier miteinander teilen, ist ganz einfach. Vorzeitige Trennung der primären kindlichen Bindungen führt zu ernsten Verletzungen und Bindungsproblemen. Und meine Theorie ist, daß unter diesen Bedingungen die Entwicklung zum Stillstand kommt, und es entsteht eine Reihe von sozialen Störungen, die die tradierten Kulturen und auch unsere moderne Gesellschaft zu unterminieren drohen. Ich möchte das näher erläutern: Als ich versuchte, ein umfassendes Bindungsmodell zu entwickeln, wurde mir plötzlich klar, daß wir in der postindustriellen Gesellschaft an der größten Bindungsstörung leiden, die es jemals gegeben hat, und zwar folgender: Gleichaltrige ersetzen Eltern im Leben der Kinder. Das ist so verbreitet, daß wir es irriger Weise für normal halten, und es ist durch so viele Dinge in unserer Gesellschaft getarnt, daß wir es in seiner Tragweite nicht richtig einschätzen.

Von vorzeitiger Trennung spreche ich, wenn ein Kind nicht in der Lage ist, bei physischer Trennung von seinen Eltern oder denen, die sie ersetzen, das Gefühl der Bindung aufrecht zu erhalten. Aus Sicht der Gesellschaft erscheint Bindung heutzutage oft in einem negativen Licht. Man setzt sie gleich mit Abhängigkeit, und Abhängigkeit wird in unserer Kultur sehr negativ bewertet.

Das Wichtigste in unserer Gesellschaft ist, daß wir die Verbindungen zwischen Eltern und Kindern schützen müssen. Nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern, denn sie brauchen das, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Ohne tiefe Bindung ihrer Kinder an sie können sie sie nicht erziehen.

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