Montag, 3. Dezember 2012

Noch mehr deutsche Bilderberg-Akten

Wenn es um die SPD- und FDP-Urgesteine Helmut Schmidt (94), Hans-Dietrich Genscher (85) oder Walter Scheel (93) und ihre Bilderberg-Seilschaften geht, schweigen die deutschen Massenmedien. Noch hat offensichtlich immer noch kein Springer- oder Burda-Journalist bemerkt, dass Bundespräsident a.D. Scheel unzählige seiner jahrzehntelang geheimen Bilderberg-Akten dem Bundesarchiv vermacht hat. Nun stellt der KOPP-Verlag in Zusammenarbeit mit dem MYSTERIES-Magazin rund 120 Seiten von Scheels vertraulichen Bilderberg-Papieren exklusiv ins Internet: Unzensiert und in voller Länge. Ob jetzt auch die Massenmedien kapieren, welches zwielichtige politische Spiel damals in Deutschland gespielt wurde?


Bereits im April 2012 hatte der frühere deutsche Bundespräsident Walter Scheel der Schweizer Kioskzeitschrift MYSTERIES genehmigt, erstmals Einblick in seine umfangreichen Bilderberg-Akten im Bundesarchiv von Koblenz zu nehmen.Resultat der Recherchen: Die angeblich privat finanzierten und geheim organisierten Bilderberg-Konferenzen der Mächtigsten der Welt wurden während Walter Scheels Amtszeit als Bilderberg-Vorsitzendem (1980 bis 1985) – entgegen späterer Beteuerungen hochrangiger Regierungsvertreter – jahrelang heimlich mit deutschen Steuergeldern unterstützt. Die Konferenz in Aachen etwa wurde 1979/1980 mit 100.000 D-Mark und weiteren Zuwendungen aus der Staatskasse gesponsert.


Dazu MYSTERIES-Herausgeber Luc Bürgin: »Trotz nachträglichem Publikationsverbot von Walter Scheel wurden uns nach Veröffentlichung unserer Recherchen und Akten bislang keinerlei juristische Schritte angedroht. Weder von der Bilderberg-Organisation, noch von deutschen Regierungsinstitutionen. Offenbar zieht man es nicht nur in Berlin vor, die damaligen Machenschaften totzuschweigen. Wie lange noch?«


In Zusammenarbeit mit KOPP Online stellt der Schweizer Journalist jetzt ungeachtet der Konsequenzen Dutzende weiterer interner Bilderberg-Briefe und -Dokumente als PDF-Downloads ins Internet – im Geist von WikiLeaks: kostenlos und unzensiert. Im Interesse der Wahrheitsfindung. Und im Glauben an die Pressefreiheit.

Diese, teils »vertraulich« gekennzeichneten, internen Papiere dokumentieren, wie hochrangige Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes unter Hans-Dietrich Genscher dessem Parteikollegen und Bundespräsidenten a.D. Walter Scheel bei seiner Arbeit als Vorsitzendem der »privat organisierten« Bilderberg-Tagungen tatkräftig unter die Arme griffen: jahrelang und noch dazu auf Kosten der Steuerzahler! Im Gegenzug erhielt das Auswärtige Amt strategisch wichtige Insiderinfos aus dem Kreis der Mächtigsten.

Erklärende Bemerkung für die Geheimniskrämerei aus einer bundesdeutschen Aktennotiz von 1981 mit dem Stempel »Amtlich geheimgehalten: VS – Vertraulich«: »Die VSV-Einstufung erklärt sich aus den Grundregeln für Bilderberg-Treffen, wonach jede Weitergabe von auf der Konferenz gefallenen Äußerungen an die Öffentlichkeit vermieden werden soll.«

Die Dokumente des Auswärtigen Amtes von 1981 - 1984:

Auch der damalige SPD-Bundeskanzler Helmut Schmidt sowie der 2009 verstorbene Wirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (letzterer mit einer fast schon peinlich unterwürfigen Dankesrede) hielten auf der Bilderberg-Konferenz von Aachen vertrauliche Ansprachen. Hier zum ersten Mal exklusiv ihre unzensierten Originalmanuskripte.

Rede von Helmut Schmidt (Englisch, 1980):










Tischrede von Otto Graf Lambsdorff (Deutsch, 1980):



Etliche weitere Akten aus Scheels Archiv dokumentieren ergänzend die internen Finanzbudgets der Geheimkonferenzen bis in die späten 80er-Jahre:



Interessant zu wissen: Bundespräsident a.D. Walter Scheel pflegte in seiner damaligen Funktion als Bilderberg-Vorsitzender auch engen brieflichen Kontakt mit dem US-Milliardär David Rockefeller, einem der reichsten Männer der Welt und letztem lebenden Patriarchen des umstrittenen Rockefeller-Clans.

Briefwechsel Scheel/Rockefeller (1980):


Besonders brisant: Während seiner Zeit als Vorsitzender der Geheimkonferenzen wurden Scheel aus dem Auswärtigen Amt Deutschlands immer wieder streng vertrauliche Fernschreiben zugespielt, die er mit engen Bilderberg-Freunden teilte, wie ein Blick in sein Archiv offenbart. Darunter auch ein verschlüsseltes Telegramm aus Washington über die damalige Lage am Persischen Golf vom 25. April 1984. Titel: »Nur für den dienstlichen Gebrauch, US-Strategie für die Golfregion‚ nur für Deutsche bestimmt, Quelle: Departement of Defense (DOD), International Security Affairs (ISA)«.

Geheimtelegramm Iran/Irak (1984):


Absicht der USA, so heißt es in besagtem Fernschreiben, sei es, in der Golfregion den Fortbestand des gemäßigten arabischen Systems und damit die regionale Stabilität zu sichern, »ebenso den Ölexport«, weil die »regionalen Interessen der USA bedroht« würden. Zu diesem Zweck müsse ein Sieg des Irans über den Irak verhindert werden.

»Der strategische Ansatz der US-Regierung zum Verwirklichen der politischen Ziele umfasst ein ganzes Bündel unilateraler, bilateraler und multilateraler politischer und militärischer Maßnahmen.« Darunter Angriffe auf Öltanker. Aber auch »geheime Weitergabe von Aufklärungsergebnissen an den Irak unter öffentlicher Aufrechterhaltung ›strikter Neutralität‹«.

Zweck dieser Machenschaften, wird 1984 ergänzend mitgeteilt, sei selbstverständlich nicht ein militärischer Sieg des Iraks – ein solcher sei »ohnehin nicht erreichbar«. Sondern die »Aufrechterhaltung der militärischen Pattsituation, Waffenstillstand und ein verhandelter Frieden«. Zur Erinnerung: Wenige Jahre später rüstete die US-Armee wegen der brennenden Ölfelder in Kuwait zum ersten Feldzug gegen Iraks Diktator Saddam Hussein.

Dutzende weiterer, bislang unbekannter Bilderberg-Dokumente aus dem Nachlass von Bundespräsident a.D. Walter Scheel finden Sie zudem hier:


Quelle:

www.kopp-verlag.de

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