Mittwoch, 9. November 2011

Nasa will den Mond vor Plünderern schützen

SCHÜTZEN? ODER DOCH ANGST DAS WAS ANDERES RAUSKOMMT?

Washington – Der Traum vieler Menschen: ein Spaziergang auf dem Mond. Doch für die US-Raumfahrtbehörde Nasa ist die Vorstellung ein Alptraum. Forscher befürchten, dass sich Weltraum-Touristen Souvenirs vom Mond mitnehmen und so die Landeplätze der Raumfähren regelrecht plündern könnten.

„Plünderungen wären schlimm“, sagt die Archäologin Beth O'Leary von der Mexico State University in Las Cruces der Zeitung „USA Today“.
O'Leary gehört zu den Ersten, die sich dafür einsetzen, dass Mondlandeplätze als Naturschutzgebiet oder Nationalpark anerkannt und so vor Verwüstungen geschützt werden. Und das, bevor Weltraum-Touristen auf den Mond gelangen.
Zwischen 1969 und 1972 schickte die Nasa sechs bemannte Raumfähren auf den Mond. Jedes Shuttle landete an einem anderen Platz, immer hinterließen die Mannschaften unterschiedliche Utensilien.
Die Crew von Apollo 11, der ersten Raumfähre, ließ neben der historischen aufgestellten Flagge und einer Botschaft des Präsidenten und Regierungschefs der Welt auch Werkzeuge, Fäkalienbeutel und Speitüten zurück.
Mit Blick auf künftigen Weltraum-Tourismus hat die Nasa Richtlinien zum Schutz der Mondlandungs-Plätze und für hinterlassene Gegenstände herausgegeben.
Sie setzt eine knapp fünf Quadratkilometer große flugfreie Zone um den Landeplatz der ersten Raumfähre Apollo 11 und den der letzten, Apollo 17, fest.
Die Nasa fürchtet außerdem, dass Raumfähren mit Weltraum-Touristen versehentlich auf Hinterlassenschaften der Astronauten landen oder ein gesteuerter Mondroboter die berühmten Fußstapfen des ersten Mannes auf dem Mond, Neil Armstrong, zerstören könnten.
„Wir wollen alle Mondlandschaften schützen, aber vor allem die Apollo-Landeplätze von kulturellem und historischem Wert. Sie sind Schlüsselplätze in der Geschichte des Kalten Krieges“, sagt Nasa-Mitarbeiter Robert Kelso vom Johnson Space Center in Houston.
Doch der Schutz der Mondlandeplätze ist kompliziert.
„Ein Problem ist, dass der Mond eine gesetzliche Grauzone ist“, erklärt O'Leary. Denn der Nasa gehören zwar die zurückgelassenen Gegenstände, aber kein Staat besitzt den Mond. „Es gibt auch außergewöhnliche russische Plätze, die ebenfalls geschützt werden sollen“, so O'Leary.

Quelle: Bild.de