
Andere wiederum experimentierten mit Menschen und Affen, die sie kreuzen wollten, um menschenähnliche Hybriden zu zeugen. Sinnbild für die abartigen Experimente ist die Affenzucht-Station in Suchumi, die 1917 eingerichtet und mit den damals besten sowjetischen Wissenschaftlern besetzt wurde. Der Petersburger Biologe Ilja Iwanow war ein Kreuzungsfanatiker und wollte einen Hybriden zwischen Mensch und Affe züchten, einen Urmenschen konstruieren. Die Bolschewiki unterstützten ihn dabei. Im Jahre 1928 unternahm Iwanow dann die ersten praktischen Schritte und besamte drei Schimpansenweibchen. Doch dies misslang: Zwei davon starben, das dritte wurde nicht trächtig. Diese Affenmenschen sollten den Militärchemikern als Versuchsobjekte für neue Giftstoffe dienen und schwere und gefährliche Arbeiten übernehmen.
Iwanow plante auch, afrikanische Frauen im Krankenhaus ohne ihr Wissen mit Affensperma befruchten zu lassen, doch das ging selbst den abgebrühtesten Revolutionsrussen zu weit. In der Sowjetunion fand der Biologe schliesslich einige Freiwillige, die sich mit Orang-Utan-Sperma besamen lassen wollten. Doch sein einziger Orang-Utan starb und so platzte auch der Traum vom wiedererstandenen Urmenschen. Iwanow wurde später nach Kasachstan verbannt, wo er auch starb.
Andere Wissenschaftler hatten eine Idee, die erschreckend klingt, aber genau so heute in Spermabanken zum Einsatz kommt. So schrieb der marxistische Genetiker Serebrowski: „Die beste Methode zur eugenischen Umgestaltung der Gesellschaft ist die künstliche Besamung.“ Er schlug vor, die Frauen mit dem „Sperma der in genetischer Hinsicht wertvollsten Männer“ zu befruchten. Kinder sollten nicht Bestandteil einer Familie sein, sondern Teil des Systems.
Menschenexperimente im Kalten Krieg
Quelle: http://www.seite3.ch
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