Montag, 11. März 2013

Zum Tode des Staatsmannes Hugo Chávez | 10.03.2013 | klagemauer.tv


Quelle: klagemauerTV

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Am vergangenen Dienstag den 5.März war Hugo Chávez einem Krebsleiden erlegen. In den USA und vielerorts in der ganzen Welt galt Chávez als ein Bösewicht und Diktator ersten Ranges. Demnach sind Äusserungen wie die des republikanischen Abgeordneten Ed Royce, der auch Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten im Repräsentantenhaus ist, wenig erstaunlich. Wir zitieren an dieser Stelle seine Aussage: „Hugo Chávez war ein Tyrann, der das Volk Venezuelas zu einem Leben in Angst gezwungen hat. Sein Tod erschüttert die Allianz der antiamerikanischen Linkspolitiker in Südamerika. Gut, sind wir diesen Diktator los." Aber war Chávez wirklich ein Diktator? Wie kommt es dann, dass ihm 2 Millionen Bürger seines Landes das letzte Geleit geben wollten und die Begräbniszeremonie mit Rufen wie "Chávez, mein Freund, das Volk ist mit dir" öfters unterbrochen wurde? Sind sie alle einem Diktator hörig gewesen? Auch die Aussage des demokratischen Abgeordneten für den New Yorker Stadtteil Bronx, José Serrano bezeugt das Gegenteil. Er sprach von Chávez als einem Führer, der die Bedürfnisse der Armen kannte. So erhielt z.B. die mit Armut kämpfende Bronx direkte, vergünstigte Öllieferungen aus Venezuela. Am 1.Mai 2007 kündigte Chávez eine sehr wichtige Entscheidung an: Venezuela will sowohl aus dem Internationalen Währungsfonds als auch aus der Weltbank austreten. Er habe Finanzminister Rodrigo Cabezas bereits Anweisungen gegeben, beiden Organisationen offiziell den Austritt Venezuelas mitzuteilen. Dieser Schritt wurde nötig, um Venezuela in die Unabhängigkeit zu führen. Der IWF hat in vielen südamerikanischen Ländern einen verheerenden Ruf und gilt vor allem als Instrument der US-Regierung, den Ländern südlich des Río Grande soziale Fesseln anzulegen. Die Milliarden hohe Schuldenlast vieler lateinamerikanischer Länder beim IWF bleibt eines der größten Hindernisse der Region im Kampf gegen die Armut. Für den IWF kam der Austritt Venezuelas zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Seit Jahren verliert er an Bedeutung, weil immer weniger Länder Kredite in Anspruch nehmen. Bereits Ende 2005 hatten Brasilien und Argentinien ihre Schulden vorzeitig an den IWF zurückgezahlt, der seither mit dem Ausfall der fest eingeplanten Zinszahlungen zu kämpfen hat. Auch Boliviens Präsident, der ehemalige Kokagewerkschaftsführer Evo Morales dürfte mit Hilfe der Öl-Milliarden seines Freundes aus Caracas bald in die Fußstapfen seines politischen Ziehvaters treten. Auf Mitte April 2007 hatte auch Ecuador angekündigt, seine Beziehungen zum IWF beenden zu wollen. Gleichzeitig verkündete Ecuadors Präsident Rafael Correa die Ausweisung des Weltbankvertreters in Ecuador mit den Worten: "Wir lassen uns von niemandem erpressen." Hintergrund ist die Unzufriedenheit mit den Auflagen bei der Gewährung von Krediten. So kam Chávez seinem Ziel einer Südamerika-Bank als regionaler Kreditgeber und IWF-Gegenspieler immer näher. „Wir werden nicht mehr nach Washington gehen müssen, zu niemandem", versprach Chávez seinen Landsleuten - und dem Rest Südamerikas. Anfang April 2007 hatte Venezuela bereits bekannt gegeben, dass es alle Schulden bei beiden Organisationen vorzeitig zurückgezahlt habe, um keinerlei Verpflichtungen mehr mit dem IWF und der Weltbank zu haben. Dieser Austritt von Venezuela aus dem IWF und der Weltbank war ein wichtiger Schritt in die Unabhängigkeit Venezuelas. Es gibt Stimmen, die der USA vorwerfen, dass sie Chávez unter anderem auch wegen solcher Handlungen wie dem IWF-Austritt und der Verstaatlichung der Ölindustrie, wie auch dem Vorhaben, Erdöl nicht mehr in Dollar zu handeln, beseitigen wollten. Dazu äusserte sich Chávez kurz vor seinem Tod selber folgendermassen: „Wäre es erstaunlich, wenn die USA eine Technologie entwickelt hätten, die Krebs verursacht? Und dass niemand etwas darüber weiß und wir das erst in 50 Jahren entdecken? [...] Es ist sehr eigenartig, dass wir alle, die Regierungschefs mehrerer USA-kritischer Länder, Krebs haben." Sollte dies keine Mutmassung, sondern Realität sein, darf es allerdings keine 50 Jahre mehr dauern, bis die Wahrheit darüber ans Licht kommt.

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