Dass
diese Erkenntnis erst durch eine Resolution der UN fixiert werden
musste, sagt viel. Sehr viel. Z.B. über die geistige Verfassung
eines Planeten, der - von weitem betrachtet - blau ist, da der größte
Teil seiner Fläche von Wasser bedeckt wird. Ist das bekannt?
Wer
hatte die Idee zu dieser Wasser-Resolution? Der Westen, ein
Hightechland? Eine Nation mit einer gut ausgebauten Wasserversorgung?
Fehlanzeige. Der Vorschlag kam von Bolivien und wurde 2010 der UNO
vorgelegt.
33
Staaten unterstützten den Vorschlag unmittelbar und plädierten
dafür, das Recht auf sauberes Wasser in die Allgemeine
Menschenrechtserklärung aufzunehmen.
Als
es zur Vorlage in der UNO-Vollversammlung kam, stimmten 122 der 163
Anwesenden dafür. Prima? Irgendwie nicht. Statt dieses Ergebnis
abzufeiern, muss man sich folgende Fragen stellen:
Menschenrechte
sind kostenlos. Jeder Staat MUSS sie zur Verfügung stellen. Wer also
wollte exakt das NICHT? Wer witterte schon damals in dieser
UNO-Resolution die Gefahr, sauberes Wasser in der nahen Zukunft nur
dann sauber anbieten zu können, oder besser: zu wollen, wenn der
Staat die Wasserversorgung seiner Bürger privatisieren würde? Man
sollte beim Wort "privatisieren" immer darauf hinweisen,
woher dieses Wort kommt. Aus dem Lateinischen. Es bedeutet u.a.
„berauben“…
Wer
also sah, als er in der UNO GEGEN sauberes Wasser als Menschenrecht
stimmte, seinen Chance wachsen, die Menschen auch auf diesem Gebiet
zu „berauben“?
Die
Welt des Flaschenwassers wird schon heute von nur DREI Konzernen
beherrscht: Coca Cola, Pepsi und Nestlé.
Ob
hier Lobbygruppen beteiligt waren, als es zu den 41 Nein-Stimmen kam?
Was aber noch viel schwerer wiegt, ist die Tatsache, dass bei dieser
UNO-Resolution nur 163 Staaten anwesend waren. Hier ging es um
Wasser. DAS GRUNDNAHRUNSMITTEL ÜBERHAUPT.
Wo
waren die fehlenden 30 Staaten, um die UNO-Vollversammlung auch
wirklich VOLL zu machen? Ist Wasser nicht so wichtig?
Unterm
Strich haben wir also 163 anwesende Staaten, von denen 41 mit Nein
stimmten und 30 gar nicht erst erschienen waren. Interpretieren wir
die letzteren beiden Zahlen als das, was sie sind: extrem hoch, wenn
man sich vor Augen führt, um was es geht. Wasser! Kommt irgendwer
auf diesem Planeten ohne sauberes Wasser aus? Ist Wasser ein
Luxusgut, das man sich eben leisten können muss? Auf das man
verzichten kann, wenn man knapp bei Kasse ist, nicht mehr flüssig?
71
Staaten haben, wenn es um Wasser als Menschenrecht geht,
offensichtlich eine andere Meinung als der normale Mensch auf der
Straße. 70 von 193 Staaten auf diesem Planeten sind nicht Nichts.
Sie sind ein mehr als deutliches Zeichen für das, was man Irrsinn
nennt. Wenn man sich vor Augen führt, dass schon ein paar Tropfen Öl
das gesamte Wasser eines riesigen Stausees ungenießbar machen
können, wird einem das Verhältnis der geistigen Vergiftung klar,
wenn 71 Staaten beim Thema "sauberes Wasser ist ein
Menschenrecht" offensichtlich eine gegenteilige Meinung
vertreten.
Wer
Menschen das Menschenrecht auf sauberes Wasser verwehrt, obwohl er
weiß, dass ein Mensch ohne sauberes Wasser stirbt, verwehrt diesem
Menschen mit seinem NEIN das Recht auf das Leben selbst. Punkt.
71
Staaten auf diesem Planeten haben sich 2010 direkt oder indirekt
gegen das Leben selbst ausgesprochen. Die Abstimmung über Wasser
muss man als das verstehen, was sie war: eine Abstimmung über Leben
und Tod.
Aber
stört uns das? Haben wir diese Abstimmung überhaupt mitbekommen?
Sind wir bereit, das Ergebnis ungeschminkt zu akzeptieren?
Wir
haben in der UNO eine Abstimmung über das Leben selbst zugelassen.
Wer darin noch eine Form von Demokratie erkennen kann, der dürfte
auch keine Schwierigkeiten gehabt haben, als er in Auschwitz an der
Rampe stand. Als Aufseher. Es gab eine 50/50 Chance. Wenn aus dir
noch etwas Arbeitskraft herauszuholen war, hattest du eine minimale
Chance zu überleben.
Seit
2010 sind wir mit einer ähnlichen „Einstellung“ am Start. Von
Staats wegen. Im Namen der Weltgemeinschaft.
Was
aber war denn vor der Wasserabstimmung in der UNO Status quo in
Sachen Wasser?
Nun,
wer bereit war, sich die beiden Dokumentationen „Abgefüllt“ oder
„The Corporation“ oder "Bottled Life" anzusehen,
anstrengend, dem war lange klar, wer hier wem den Hahn abzudrehen
versucht.
Fakt
ist, große US-Multis oder Nestle machen keine Ausnahmen, wenn es um
Cash geht. Es wurde in der "Dritten Welt" tatsächlich der
Versuch unternommen, REGENWASSER zu PRIVATISIEREN.
Es
sollte verboten werden, dass Menschen, die mit ihren Kindern in
riesigen Slums zwischen Unrat und Kot leben müssen, ohne jede Form
medizinischer Versorgung, es sollte verboten werden, dass eben diese
Menschen das Regenwasser über die Dächer ihrer Wellblechhütten
sammeln, um es zu trinken! Sie sollten stattdessen abgepacktes Wasser
kaufen - und das bei einem Durchschnittseinkommen von rund 2 $ am
Tag.
Aber
auch in den USA selber kennen die drei großen Player für Wasser in
Flaschen, Coca Cola, Pepsi und Nestlé, keine Gnade, wenn es um
maximalen Profit geht.
Die
US-Gesetze erlauben in diversen Staaten, dass derjenige, der die
größte Pumpe hat, auch den Quellen das meiste Wasser entnehmen
darf. So schaffte es die Wasserindustrie in einigen Staaten der USA,
z.B. Maine, das Grundwasser derart massiv abzupumpen - und das so
entnommene als Tafelwasser in Plastikflaschen in die Supermärkte zu
stellen - dass es zu einer Wasserknappheit kam. Flüsse trockneten
aus, der Grundwasserspiegel sank, die Wasserwerke saßen buchstäblich
auf dem Trockenen. Maine war bis dato ein extrem wasserreicher Staat.
Und
dann? Dann mussten z.B. Altenheime das zuvor "for free"
entnommene Grundwasser flaschenweise im Supermarkt um die Ecke
kaufen. Zu Literpreisen, die schon damals deutlich über dem von
Benzin lagen.
Dämmert
es jetzt?
Dieses
ganze System kennt überhaupt keine Gnade. Es ist menschenverachtend
und dreist - und schickt, wenn es sein muss, eine Armada von Anwälten
in die Spur, um Grundrechte zu beugen. Dass das geht, hat mit
maximalem Lobbyismus zu tun, der im Kern immer auf Korruption
hinausläuft. Wir wissen das doch alle. Oder etwa nicht?
So
ist z.B. in den USA Wasser, das aus einer staatlich geprüften Quelle
entnommen wurde, um es in PET Flaschen abzufüllen, die dann aber
wiederum krebserzeugende Weichmacher in die Flüssigkeit abgeben, ein
bereits geprüftes Lebensmittel, das keiner weiteren Stichproben
bedarf.
Falls
beim Bürger der USA aber dennoch Zweifel bezüglich der Qualität
bestehen, da ihm kein Mensch der Welt sagen kann, aus was denn z.B.
die Wasserplastikflaschen tatsächlich bestehen, die unter abartigen
Bedingungen irgendwo im Raum China gefertigt werden, dann, ja dann
hat der US-Bürger die Möglichkeit, sich an die zuständige
Bundesbehörde in Washington D.C. zu wenden. Hier, im Ministerium für
Food and Drug, der FDA http://www.fda.gov/,
kümmern sich dann wie viele Menschen um das Wasser, das in den USA
in Flaschen verkauft wird? Also XXXXL Millionen mal pro Tag? In ganz
Amerika ? Na? Richtig. EINE PERSON. EINE. Diese Person macht dann das
mit dem Wasser in Flaschen aber nur nebenher. Wenn die Zeit da ist.
Mit
solchen Strukturen, die nicht vom Himmel gefallen sind, sondern
vorsätzlich geschaffen wurden, mit solchen Strukturen ist Demokratie
eine Farce.
Und
diese Farce wird exportiert. DEMOKRATIEEXPORT ist der Export von
Lobbyismus und Korruption - und kennt dank GLOBALISIERUNG keine
Grenzen.
Wasser
ist längst zu DEM Geschäft überhaupt geworden und ist langsam
dabei, die Ca$hcow Öl abzulösen.
2030
werden 2/3 der Weltbevölkerung nicht über sauberes Trinkwasser
verfügen. Dabei spielt es keine Rolle, wo du auf diesem Planeten
wohnst. Wer das Wasser kontrolliert, kontrolliert alles. Überall.
Also übermorgen auch Dich.
Es
ist extrem naiv zu glauben, dass das, was sich in den USA „bewährt“
hat, nicht ebenso den Rest der Welt betrifft - wenn genau dieser Rest
alles ist, nur nicht autark und unabhängig.
So
wundert es überhaupt nicht, dass jetzt in der EU, sprich Brüssel,
das Menschenrecht auf Wasser ebenfalls zur Disposition steht und der
deutsche Bundestag bei einer Abstimmung über Wasser, am 28. Februar
2013, zu dem Ergebnis kam, dass er mit einer solchen Privatisierung
keine Probleme hätte. CDU, CSU und FDP sprachen sich nahezu
geschlossen für eine Privatisierung aus. B90/Grüne waren gegen eine
Privatisierung des Wasser generell, die Linken sowieso. Sie hatten
auch die Idee für diese Abstimmung. Und die SPD? Enthielt sich.
Vollständig. Bis auf einen. Damit waren die Sozial-?-Demokraten
weder gegen noch für eine Privatisierung. Auch so kann man die
Interessen des Volkes vertreten.
In
Zahlen: FÜR eine Privatisierung des Wassers über den Umweg Brüssel,
denn das deutsche Parlament hat, ähnlich wie beim €uro, nur noch
eine kosmetische Funktion, also für Wasser als Handelsware stimmten
299! Dagegen: 122. Enthaltungen: 124. 75 Stimmen wurden zu diesem
irgendwie nicht unwichtigen Thema gar nicht erst abgegeben.
Und
was heißt das jetzt? Es heißt, dass Brüssel für die Europäische
Gemeinschaft an der einheitlichen Idee bastelt, die Wasserversorgung
müsse nicht zwingend Sache der Länder und Kommunen bleiben. Wegen
der Qualität!
Ach
so, wegen der Qualität. Wer auf Qualität verzichten will, dafür
dann aber ein massives Anziehen der Preise wünscht, der muss sich
nur ansehen, was passiert ist, als in der deutschen Hauptstadt exakt
diese Idee umgesetzt wurde. Das Wassernetz wurde im Jahre 2000 zu 49%
an RWE und den französischen Multi Viola verkauft.
Die
dazu unterschrieben Verträge wurden als geheim eingestuft und sind
bis heute für den Bürger nicht einsehbar.
Was
bekannt ist, ist, dass sich die Konzerne RWE und Viola eine Klausel
über einen garantierten Gewinn von der Stadt Berlin unterschreiben
ließen. Soll heißen, auch wenn die Berliner plötzlich anfangen
sollten, Wasser zu sparen - Viola und RWE bekommen ihr Geld. Dann
eben direkt vom Senat.
Sieht
so ein Geschäft aus, das uns als gut für das Gemeinwohl verkauft
wurde? Die Fakten sprechen eine andere Sprache.
Seit
der Teilprivatisierung des Berliner Wassers wurde diese Flüssigkeit
in der Hauptstadt um 40 % teurer. Berlin führt im europäischen
Vergleich. Parallel dazu machten die neuen Besitzer 800 Millionen €
Gewinn, indem sie z.B. 25 % der ursprünglichen Mitarbeiter
entließen. Rund 1700 Personen, die dann an Sozialkassen überstellt
wurden. Sieht so Qualitätssicherung aus?
Wasser
ist längst zum Bombengeschäft verkommen - und nur darum geht es.
Ein Geschäft. Unsere Volksvertreter, allen voran FDP, CDU und CSU,
sind speziell in der Wasserfrage nicht im Auftrag des Volks
unterwegs, sondern vertreten Konzerninteressen. In anderen Fragen,
wie z.B. NATO-Einsätze ja/nein, Bankenrettung ja/nein,
GEZ-Zwangsgebühr ja/nein etc., wissen wir, was wir z.B. von der SPD
oder den Grünen zu halten haben. Die Linken haben ab und an
vernünftige Ansichten, können sich aber nicht durchsetzen; und wenn
ihnen Gregor Gysi wegstirbt, wird es eng.
Was
ist die Bilanz dieses Textes? Vergesst ihn. Spart euch Sprüche wie,
„man müsste echt mal auf die Straße gehen“ oder „gründe eine
Partei, dann wähl ich die", "voll doof die da oben",
"krass"…
Wichtig
ist, dass ICH, DU, ER, SIE, ES, WIR, IHR, SIE, dass wir alle das
bleiben, was wir am besten können: passiv.
Irgendwer
wird sich schon um UNSERE Rechte kümmern. Irgendwer wird schon für
UNS auf die Straße gehen. Irgendwer wird sich stellvertretend für
UNS organisieren. WIR können das nicht. Wie auch. Dazu müssten WIR
vernetzt sein. Sorry, aber das sehe ich nicht.
Anbei
das TV Programm von heute Abend.
Quellen:
So geht´s auch:
http://www.vivaconagua.org/
http://www.vivaconagua.org/
Quelle: KenFM
1 Kommentar:
Habe mal die taz und einige andere Printmedien
auf diese Aktion aufmerksam gemacht, bin gespannt, ob jemand den Mut hat dies aufzunehmen ...
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