Donnerstag, 13. September 2012

Zu des Honigmanns Kritik an Steiner und Blavatsky

von Frank Reitemeyer

Der Artikel des "Honigmanns" http://derhonigmannsagt.wordpress.com/2012/06/11/die-massenpsychologie-der-anthroposophie-teil-i/ über Anthroposophie enthält einige sachliche Fehler bzw. Falschmeldungen, die altbekannt und trotzdem unwahr sind.
Dr. Rudolf Steiner (1861-1925)

Auf die Schnelle geantwortet sind vor allem die folgenden Behauptungen falsch:

1. Steiner hat Sex nie mit schwarzer Magie gleichgesetzt.
Wie jeder Eingeweihte der weißen Seite hat er allerdings den Mißbrauch sexueller Kräfte für magische Zwecke abgelehnt.

2. Blavatskys "Geheimlehre" (nicht "Geheimen Lehre", wie der Honigmann falsch übernimmt, was man heutzutage innerhalb von einer Minute im Internet herausfinden könnte - falls dieser Minimalaufwand an Recherche nicht zuviel verlangt ist) befaßt sich mit der gesamten Kosmogenese und Anthropogenese, wo der frühere Kontinent Atlantis nur seinen gebührenden Platz einnimmt, nichts weiter.


3. Sie hat weder die Arische Wurzelrasse (d.i. unsere heutige Menschheit im anthropologischen Sinn), noch irgendeine andere Rasse als "Herrenrasse" bezeichnet. Ihr Rassebegriff ist ein geistiger, kein biologistischer oder biologischer, und ihre Rasseneinteilung folgt den esoterischen Dogmen der Uralten Weisheit, und sie ist nicht identisch mit der damaligen und/oder heutigen Rasseneinteilung der Anthropologie. Die Uralte Weisheit kennt mehrere Menschheiten, vier haben schon auf Erden gelebt und sind vergangen. Die arische oder fünfte Wurzelrasse bzw. Menschheit ist nur ein Teil einer endlosen Entwicklung von menschlichen Monaden auf diesem oder anderen Planeten.

4. In ihren Lehren legt Helena Blavatsky philosophische und Vernunftgründe für die Verantwortlichkeit des Menschen für alle Naturreiche dar und stellt ethische und moralische Standards auf, die mit dem Tod des physischen Körpers nicht aufhören.

5. Der Oxforder Gelehrte, Gnosis-Experte und Blavatskys letzter Privatsekretär, G.R.S. Mead, bezeichnete die "Schöpfungsgeschichte", wie sie anhand des archaischen tibetischen "Buch des Dzyan" dargestellt wird, als die ergreifendste aller existierenden Schöpfungsgeschichten (weil sie die ursprünglichste ist).

6. Dr. Franz Hartmann gründete nicht 1895 und auch zu keinem anderen Zeitpunkt den O.T.O./O.N.T. Das ist eine spätere Fälschung, die erst nach Hartmanns Tod 1912 verbreitet wurde, als er sich nicht mehr dagegen wehren konnte. Diese Verleumdung ist schon längst widerlegt und vielfach publiziert worden.

7. In der Karmalehre (Tat-Folge-Einheit) kann man keine persönliche Verantwortung irgendwohin delegieren, da der Mensch selbst Karma ist, sein eigener Schöpfer wie sein eigener Vernichter. Die Behauptung ist eine Rückprojektion judeo-christlicher Entäußerlichung des Göttlichen, während Blavatsky (und wohl auch Steiner) kein Gut und Böse außerhalb des Menschen kennen. Deshalb braucht es auch nicht die Erfindung eines persönlichen/personalen Gottes, den man mit Gebeten gnädig stimmen kann und der willkürlich im Universum herrscht, sondern es gibt nur Ursache und Wirkung, also moralische Folgen eigenen Handelns, was nach ganzheitlicher Denkweise der Uralten Weisheit auch Nicht-Handeln beinhaltet. Diese Folgen betreffen in ihrer Wirkung den ganzen Menschen in Geist, Seele und Körper.







1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Danke Frank!