Gerhard Wisnewski
De mortuis nil nisi bene – über die
Toten nur Gutes: Nach einer Herzoperation starb am 25. August 2012 in
den USA Neil Armstrong, »der erste Mann auf dem Mond«. Möge er in
Frieden ruhen. Was uns jedoch nicht ruhen lässt, ist die Frage: Warum
wurde der Mann überhaupt 82 Jahre alt?
Na und, was soll sein: Diese Männer waren schließlich pumperlg‘sund,
wie man so schön sagt. Deswegen wurden sie ja für ihre Raumflüge
ausgewählt. Schon, aber nach ihren Raumflügen hätten sie das nicht mehr
sein dürfen. Und zwar wegen der extremen radioaktiven Strahlung im
Weltraum.
Extrem böse Zungen behaupten sogar, dass sie die Reise durch den Raum
und die Strahlungsgürtel der Erde überhaupt nicht hätten überleben
dürfen. Und zwar genauso wenig wie die bedauernswerte Hündin Laika, die
die Sowjets 1957 durch die Strahlungsgürtel schickten. Mit dem bekannten
Ergebnis: Nach fünf bis sieben Stunden war der Hund mausetot (siehe
auch Wisnewski:
Lügen im Weltraum). Die Mondfahrer
allerdings flogen nicht nur 1.660 Kilometer ins All hinaus wie Laika,
sondern (angeblich) etwa 365.000 Kilometer, und zwar für mehrere Tage.
Genau wie der Hund (aber anders als die Astronauten des Shuttle oder der
Raumstation) verließen die Apollo-Mondfahrer den so genannten »Low
Earth Orbit« in etwa 400 Kilometern Höhe und flogen durch die
Van-Allen-Strahlungsgürtel hinaus in den offenen Weltraum. Und
bekanntlich hängt der Himmel nicht etwa voller Geigen, sondern voller
gewaltiger Fusionskraftwerke in Form von Sternen, die ihre geballte
Radioaktivität in den Raum hinaus schleudern. Eins von diesen »Monstern«
haben wir direkt vor der Nase: die Sonne. Während Menschen in
Raumfahrzeugen im Low Earth Orbit überleben können, ist oberhalb des
irdischen Magnetfelds und der Strahlungsgürtel »Schluss mit lustig«.
Hier herrscht das raue Strahlungsklima des offenen Alls, das jedes
höhere Lebewesen tötet, das sich nicht mit einer meterdicken Bleischicht
schützt. Die aber hatten die Astronauten natürlich nicht.
Kurz und gut hätte man diese Strapazen den Lebensläufen der
Mondfahrer zumindest ansehen müssen. Auf die Lebenserwartung der
Astronauten hätte sich die wesentlich höhere Strahlenbelastung
eigentlich auswirken müssen, zumal einige von ihnen die Reise mehrfach
absolviert
haben sollen. Es sei denn, alles, was man uns über die
gesundheitsschädlichen Wirkungen von gefährlicher radioaktiver Strahlung
erzählt hat, ist falsch. Alles in allem sind viele Mondfahrer heute
(August 2012) in ihren Achtzigern. Im Schnitt sind sie bis heute 75,5
Jahre alt geworden. Damit haben sie die durchschnittliche
Lebenserwartung eines männlichen Weißen in den USA von gut 75 Jahren
genau erreicht und werden sie in den nächsten Jahren – da viele von
ihnen noch leben – übertreffen. Das heißt, dass die Mondunternehmen und
die Reisen durch die Van-Allen-Gürtel überhaupt keinen Einfluss auf ihre
Lebenserwartung hatten. Selbst dann nicht, wenn man die Reise zum Mond
und zurück zweimal antrat, wie James A. Lovell (heute 84), John W. Young
(heute 81) und Eugene A. Cernan (heute 78). Angesichts des
unglaublichen Risikos ist es erstaunlich, dass auch keiner der
Mondfahrer irgendeinen sonstigen Schaden nahm. Weder gab es einen
tödlichen Unfall noch wurde jemand ernsthaft verletzt. Die bisher
verstorbenen Mondfahrer starben an ganz »gewöhnlichen« Todesursachen,
wie andere »Erdlinge« auch. Die besonderen Belastungen der Mondmissionen
finden sich in der Lebenserwartung der Mondfahrer nicht wieder:
Die Mondfahrer
Mission, Geburtsdatum, erreichtes Alter bis zum August 2012, ggf. Todesursachen
Apollo 8, 11.–22.10.1968, Mondumkreisung
Frank F. Borman, 14. März 1928, 84
James A. Lovell, erste Mondreise, 25. März 1928, 84
William A. Anders, 17. Oktober 1933, 78
Apollo 10, 18.–26. 5.1969, Mondumkreisung
Thomas P. Stafford, 17. September 1930, 81
John W. Young, erste Mondreise, 24. September 1930, 81
Eugene A. Cernan, erste Mondreise, 14. März 1934, 78
Apollo 11, 16.–24.7.1969, 1. Mondlandung
Neil A. Armstrong, 5. August 1930, 82, +2012 Herzversagen nach OP
Edwin E. »Buzz« Aldrin, 20. Januar 1930, 82
Michael Collins, 31. Oktober 1930, 81
Apollo 12, 14.–24.11.1969, 2. Mondlandung
Charles P. »Pete« Conrad, 2. Juni 1930, 69, + 1999 Motorradunfall
Richard F. Gordon, 5. Oktober 1929, 82
Alan L. Bean, 15. März 1932, 80
Apollo 13, 11.–17. 4.1970, Mondumkreisung, abgebrochene Mission
John L. Swigert, 30. August 1931, 51, + 1982 Knochenkrebs
Fred W. Haise, 14. November 1933, 78
James A. Lovell, zweite Mondreise, 25. März 1928, 84
Apollo 14, 31.1.–9. 2.1971, 3. Mondlandung
Alan B. Shepard, 18. November 1923, 74, + 1998 Leukämie
Stuart A. Roosa, 16. August 1933, 61, + 1994 Bauchspeicheldrüsenentzündung
Edgar D. Mitchell, 17. September 1930, 81
Apollo 15, 26.7.–7. 8.1971, 4. Mondlandung
David R. Scott, 6. Juni 1932, 80
Alfred M. Worden, 7. Februar 1932, 80
James B. Irwin, 17. März 1930, 61, +1991 Herzinfarkt
Apollo 16, 16.–27. 4.1972, 5. Mondlandung
Thomas K. Mattingly, 17. März 1936, 76
Charles M. Duke, 3. Oktober 1935, 76
John W. Young, zweite Mondreise, 24. September 1930, 81
Apollo 17, 7.–19.12.1972, 6. und letzte Mondlandung
Eugene A. Cernan, zweite Mondreise, 14. März 1934, 78
Ronald E. Evans, 10. November 1933, 56, +1990 Herzinfarkt
Harrison H. Schmitt, 3. Juli 1935, 77
Fazit: Entweder flogen diese Leute nie zum Mond – oder die Reise zum Erdtrabanten ist der reinste Kuraufenthalt.
Zum Schluss noch ein Schmankerl:
Auf dem folgenden
NASA-Bild sieht man eines der Mondautos
auf dem Mond (Apollo 17). Nur wie es dahin gekommen ist, weiß man nicht.
Denn sowohl vor als auch hinter dem Rad fehlt eine Reifenspur...