Autor: A. R. Williams — Bilder: David Coventry
Das sonnenverbrannte Grasland gibt das Gold so schnell preis, dass Julia Mayo am liebsten «Stopp! Stopp!» rufen möchte. Jahrelang hat die Archäologin diesen Augenblick herbeigesehnt, aber jetzt ist sie überwältigt. Seit ihrer Doktorandenzeit sucht sie nach neuen Belegen für eine Kultur, die vor Jahrhunderten hier in Zentralpanama lebte. 2005 begannen Mayo und ihr Team die Stätte El Caño zu untersuchen, benannt nach einem nahen Wasserfall. Sie ermittelten die Lage vergessener Gräber, die in einem Kreis angeordnet waren. Bis 2010 hoben sie eine fünf Meter tiefe Grube aus und entdeckten darin die Überreste eines Häuptlings, dessen Leichnam mit Gold geschmückt war: mit zwei Brustharnischen, vier breiten Armreifen, Halsschmuck mit Glöckchen und einem Gürtel aus hohlen, olivengroßen Goldperlen. Außerdem fand man 2000 winzige Kügelchen, die vielleicht einmal auf eine Schärpe genäht waren, sowie Hunderte durchbohrte Perlen, die eine Zickzacklinie auf einem Unterschenkel bildeten. Das allein wäre schon ein Fund gewesen, der lebenslangen Ruhm sichert. Doch es gab mehr: eine regelrechte Schatzgrube.
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