Ginseng wird schon seit ewigen Zeiten als medizinische
Heilpflanze gegen verschiedene Beschwerden verwendet. Nun hat eine
Überprüfung verschiedener bereits veröffentlichter Studien ergeben, dass
sie auch gegen Allergien wirksam ist. Danach wirkt »roter Ginseng« –
das ist gedämpfte Ginsengwurzel – besonders in fermentierter Form
lindernd bei bestimmten Allergiesymptomen.
In dem Bericht über die Prüfung, der in der Fachzeitschrift Allergy, Asthma & Immunology Research
veröffentlicht wurde, wird im Einzelnen dargelegt, wie die
Fermentierung des roten Ginsengs die biologische Aktivität der Pflanze,
auch die der darin enthaltenen Saponine, erhöht. Das bedeutet eine
gesteigerte antiallergische Wirksamkeit. Außerdem wird durch die
Fermentierung die entzündungshemmende
Wirkung erhöht, die ihrerseits zur Linderung der Allergiesymptome
beiträgt oder sie sogar zum Verschwinden bringt.
Bei der Überprüfung wurden Patienten, die unter mindestens zwei der
wichtigsten Symptome einer Rhinitis – Jucken, Niesen, Sekretfluss und
Verstopfung – litten, vier Wochen lang sechs Mal täglich je 250
Milligramm fermentierter roter Ginseng verabreicht. Eine Kontrollgruppe
erhielt ein Placebo, also eine Pille, die der anderen äußerlich aufs
Haar glich, aber keinen Wirkstoff enthielt.
Nach Berücksichtigung verschiedener anderer Faktoren, die die
Resultate hätten beeinflussen können, kamen die Forscher zu dem Schluss,
dass fermentierter roter Ginseng dazu beitrug, die Faktoren der
Rhinitis-spezifischen Lebensqualität (im Englischen Rhinitis Quality of Life, RQoL)
deutlich zu verbessern. Damit sind unter anderem Beeinträchtigung von
Schlaf, Aktivität und Gemütslage, Nasenprobleme und Augensymptome
gemeint. Bei der Prüfgruppe, die den fermentierten roten Ginseng
einnahm, wurde eine deutliche Reduktion der Hautverfärbung beobachtet,
ein Symptom, das auf dauerhaft wirksame Allergene hindeutet.
Auch die nasalen Symptome – auf einer Vierpunkte-Skala (TNSS, Total Nasal Symptom Score)
wurden Jucken, Niesen, Sekretfluss und Verstopfung erfasst – linderte
fermentierter roter Ginseng auch diese Symptome. Laut der Analyse kann
fermentierter roter Ginseng als Ersatz für Antihistaminika betrachtet
werden, die bei langfristigem Gebrauch erhebliche Nebenwirkungen
entfalten können.
Wie eine andere Studie, deren Ergebnisse in der Zeitschrift International Archives of Allergy and Immunology
veröffentlicht wurden, zeigte, tragen die Ginsenoside aus der
Ginsengwurzel dazu bei, die Entzündungsfaktoren zu reduzieren, die
Allergien und ernsthaftere Erkrankungen auslösen können. Dieser doppelte
Effekt hat sich darüber hinaus auch als hilfreich erwiesen, die
Entwicklung von Krebstumoren zu verhindern.
Quellen für diesen Beitrag waren unter anderem:
American Botanical Council
Park, E. K., Choo, M. K., Han, M. J., Kim, D. H., »Ginsenoside Rh1 possesses antiallergic and anti-inflammatory activities.«, Int Arch Allergy Immunol., Februar 2004;133(2):113-120.
Hyun, M. S., Hur J. M., Shin, Y. S., Song, B. J., Mun, Y. J., Woo, W.
H., »Comparison study of white ginseng, red ginseng, and fermented red
ginseng on the protective effect of LPS-induced inflammation in RAW
264.7 cells.«, J Appl Biol Chem., März 2009;52(1):21-27.
Quelle: