(Bild: NASA) |
Lovejoys heller Schweif ist mehrere Millionen Kilometer lang und besteht aus Staubpartikeln, die vom Sonnenwind davongetrieben werden. Die Eso veröffentlichte jetzt Aufnahmen, die vom chilenischen Paranal-Observatorium aus gelangen. Vor einigen Tagen hatte der Komet - der mit einem schmutzigen Schneeball vergleichbar ist - die Korona der Sonne durchquert und dabei deren Oberfläche in einem Abstand von nur 140.000 Kilometern passiert.
Rückkehr erst in 314 Jahren
Dass der Komet diese relativ nahe Begegnung mit der Sonne überstanden hat, ist laut Eso ein Glücksfall. Eigentlich hatten Astronomen erwartet, dass der Himmelskörper auseinanderbrechen und verdampfen würde. Nach ein paar Tagen tauchte er zur Überraschung der Beobachter wieder auf. Auch die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS konnte Lovejoy beobachten. Der Komet wird seinen Weg auf seiner nach Angaben der Südsternwarte "äußerst exzentrischen Umlaufbahn" um die Sonne fortsetzen und bald wieder in den Weiten des Sonnensystems verschwinden.
Berechnungen zufolge könnte der schmutzige Schneeball - wenn er seine Reise übersteht - in 314 Jahren wieder am Himmel zu sehen sein. Lovejoy gehört zu den Kometen der Kreutz-Gruppe. Dabei handelt es sich laut Eso vermutlich um Fragmente eines größeren Kometen, der im 12. Jahrhundert auseinandergebrochen ist. Die einzelnen Bruchstücke haben dieselbe Umlaufbahn um die Sonne. Kometen bestehen unter anderem aus Eis und Staub.