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Sonntag, 30. November 2014

KenFM am Set: Pressekonferenz zum Friedenswinter 2014/2015

Quelle: wwwKenFMde

Der Frieden in Europa war zu Zeiten der Mauer am stabilsten. Diese nüchterne Feststellung lässt, wenn man sie zu einer Analyse formt, nichts gutes hoffen. Denn es bedeutet im Umkehrschluss, dass wenn das Gleichgewicht der Kräfte - damals UdSSR / USA - durch den Zusammenbruch der einen Seite nicht mehr gegebn ist, der „Gewinner“ jederzeit einen Krieg vom Zaun brechen kann, da er das Machtvakuum zu seinem Vorteil auszunutzen versucht. Exakt das ist im Moment der Fall.

Aldous Huxley: Schöne neue Welt

Bestellen: "Schöne neue Welt" von Aldous Huxley

Im Jahr 632 n. F. (nach Ford, nach der Produktion des ersten T-Modells in Detroit im Jahr 1908 nach der alten Zeitrechnung) führt der Brut- und Normdirektor (BUND) des Weltstaates Studenten durch die Brut- und Normzentrale in Berlin-Dahlem (im Original: Central London Hatchery and Conditioning Centre).

Kinder werden längst nicht mehr von Müttern geboren, sondern in isolierten Ovarien gezüchtet, die Frauen sich gegen eine Zahlung von sechs Monatsgehältern exstirpieren lassen. Mit einem einzigen Ovarium werden bis zu 15 000 Individuen erzeugt. Angestellte der Brut- und Normzentrale pflanzen die geprüften und künstlich befruchteten Eier in Lappen schweinischen Bauchfells und füllen sie in Flaschen. Durch die kontrollierte Zuführung von Blutsurrogat, Sauerstoff, Alkohol und anderen Stoffen wird die Kastenzugehörigkeit festgelegt. Während Embyronen für die Kasten Alpha und Beta einzeln heranwachsen, werden die befruchteten Eier, die für die niedrigeren Kasten – Gamma, Delta, Epsilon – bestimmt sind, durch das Bokanowsky-Verfahren dazu angeregt, sich so zu teilen, dass acht bis sechsundneunzig Klone entstehen. Solche Bokanowsky-Gruppen eignen sich vorzüglich als Belegschaft kleiner Fabrikbetriebe. Und sie entsprechen dem Wahlspruch des Weltstaates: "Gemeinschaftlichkeit, Einheitlichkeit, Beständigkeit".

Die Studenten besichtigen als nächstes das Embryonendepot. Die Flaschen, in denen die Embryonen reifen, werden auf einem Förderband mit einer Geschwindigkeit von 33 1/3 Zentimeter pro Stunde in zweihundertsiebzig Tagen zum Entkorkungsraum transportiert.

Die kleinen Kinder sind zwar von Anfang an in Kasten eingeteilt, aber für die Aufgaben, die sie als Erwachsene erfüllen sollen, müssen sie erst noch in den Neo-Pawlow'schen Normungssälen konditioniert werden. Indem ihnen beispielweise beim Anblick von Blumen und Büchern Stromschläge verabreicht werden, assoziieren sie diese unproduktiven Dinge zeitlebens mit Unangenehmem und meiden sie dementsprechend. Während sie schlafen, werden sie durch Tonband-Botschaften indoktriniert. Sie lernen, froh zu sein, ihrer Kaste und keiner anderen anzugehören. Außerdem wird ihnen eingetrichtert, dass sie sich nur in der Gesellschaft wohlfühlen. 62 000-mal hören die Kinder den Wahlspruch "Jeder ist seines Nächsten Eigentum".

Im Garten, wo die Kinder nackt herumtollen, werden sie zu sexuellen Spielen angehalten. Dass sexuelle Spiele unter Kindern früher als unanständig galten, können die Studenten, die auf ihrem Rundgang auch hierher kommen, kaum glauben. Einen weinenden Jungen, der sich weigert, mit einem Mädchen im Gebüsch zu spielen, bringt man zur psychologischen Aufsicht, damit sein abnormes Verhalten korrigiert werden kann.

Unversehens trifft die Studentengruppe auf seine Fordschaft Mustafa Mannesmann (im Original: Mustapha Mond), den Weltaufsichtsrat für Mitteleuropa. Der referiert kurz über die Geschichte des Weltstaates und dessen Erfolge:

Aus dem Buch "1984" von George Orwell

Einige markante Sätze
 
S. 10
 
Das Ministerium für Wahrheit – Miniwahr in Neusprech – unterschied sich verblüffend von allem, was man sonst sah. Es war ein riesiges pyramidales Gebilde aus schimmernd-weißem Beton, das Terrasse auf Terrasse dreihundert Meter in die Luft stieg. Von Winstons Standort aus konnte man eben noch die von der weißen Front in eleganter Schrift farblich abgesetzten drei Parolen der Partei lesen: 
 
Krieg ist Frieden
Freiheit ist Sklaverei
Unwissenheit ist Stärke
 
 
S. 45
Und wenn alle anderen die von der Partei oktroyierte Lüge akzeptierten – wenn alle Berichte gleich lauteten -, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit.
 
S. 55
Da gab es die Heerscharen von Bibliothekaren, deren Aufgabe lediglich darin bestand, Listen von Büchern und Zeitschriften aufzustellen, die eingezogen werden sollten. Da gab es die gewaltigen Magazine, wo die korrigierten Dokumente aufbewahrt, und die verborgenen Feuerungsanlagen, wo die Originalausgaben vernichtet wurden.
Es gab eine ganze Kette von Extra-Abteilungen, die sich eigens mit proletarischer Literatur, mit Musik, Theater und Unterhaltung generell befassten. Hier wurden Revolverblätter fabriziert, die nur Sport, Verbrechen und Horoskope enthielten, reißerische Fünf-Cent-Schundheftchen, sextriefende Filme und Schnulzen, die rein mechanisch, vermittels eines speziellen Kaleidoskops, des sog. Versifikators  komponiert wurden.
 
S. 99
 
Er fragte sich wie schon so oft, ob er nicht selbst irrsinnig war. Ein Irrer war vielleicht nichts weiter als eine Einmannminderheit. Früher war der Glaube, die Erde drehe sich um die Sonne, ein Zeichen von Irrsinn gewesen; heute war es der Glaube, die Vergangenheit sei unveränderbar. Mit diesem Glauben mochte er allein dastehen, und wenn es so war, dann als Irrer. Doch die Vorstellung, ein Irrer zu sein, machte ihm nicht viel aus;               das Grauen lag vielmehr darin, dass er auch unrecht haben könnte.
 
S.100
Ihre Philosophie leugnete nicht nur die aller Erfahrungen, sondern stillschweigend die Existenz einer äußeren Realität überhaupt. Die schlimmste aller Ketzereien war gesunder Menschenverstand. 
 
Die Partei befahl einem, das Zeugnis der eigenen Augen und Ohren zu verwerfen. Das war ihr letztes, wesentlichstes Gebot. Er verzagte bei dem Gedanken an die gegen ihn ins Feld geführten gewaltigen Macht,     an die Mühelosigkeit, mit der ihn jeder Parteiintellektuelle in der Diskussion besiegen würde, an die subtilen Argumente, die er nicht verstehen, geschweige denn würde widerlegen können. Und trotzdem war er im Recht!    Sie hatten unrecht, und er hatte recht. Das Offensichtlich, das Einfältige und das Wahre musste verteidigt werden. Binsenwahrheiten sind wahr, daran muss man festhalten. Die stoffliche Welt existiert, ihre Gesetze ändern sich nicht. Steine sind hart, Wasser ist nass, fallengelassene Objekte stürzen dem Erdmittelpunkt zu.
 
S. 189
Von der Revolution und den Jahren vor der Revolution wissen wir bereits so gut wie nichts mehr. Alle Dokumente sind entweder vernichtet oder gefälscht worden, jedes Buch hat man umgeschrieben, jedes Gemälde neu gemalt, jedes Denkmal, jede Straße und jedes Gebäude umbenannt, jedes Datum geändert. Und dieser Prozess geht Tag für Tag, Minute für Minute weiter. Die Historie hat aufgehört zu existieren.          Es gibt nur eine endlose Gegenwart, in der die Partei immer recht hat. 
 
S. 230
Das Hauptwerk des Krieges ist die Zerstörung, nicht notwenigerweise von Menschenleben, aber die von Produkten menschlicher Arbeit. Der Krieg ist ein Mittel, Materialien zu vernichten, in die Stratosphäre zu 
 
 
jagen oder in den Tiefen des Meeres zu versenken, die sonst dazu benutzt werden könnten, es den Menschen bequem und sie somit auf lange Sicht zu intelligent zu machen. Selbst wenn Kriegsgerät nicht tatsächlich zerstört 
wird, bietet seine Herstellung immer noch einen einfachen Weg, Arbeitskräfte zu verbrauchen, ohne etwas Konsumierbares zu produzieren. In einer schwimmenden Festung zum Beispiel steckt eine Arbeitsleistung, mit der man mehrere hundert Frachtschiffe bauen könnte. Schließlich wird sie als überholt abgewrackt, ohne jemals irgendwem materillen Nutzen gebracht zu haben, und mit einem erneuten ungeheuren Arbeitsaufwand wird die nächste Schwimmende Festung gebaut.
 
Im Prinzip ist die Kriegsleistung immer so berechnet, dass sie jeden Überschuss aufzehrt, der nach der Deckung der allernotwendigsten Lebensbedürfnisse der Bevölkerung verbleiben könnte. In der Praxis werden die Bedürfnisse der Bevölkerung immer unterschätzt, mit dem Ergebnis, dass an der Hälfte alle lebens-notwendigen Güter chronische Knappheit herrscht; aber das wird als Vorteil gewertet. Es ist ganz bewusste 
Politik, sogar die favorisierten Gruppen am Rande des Existenzminimums zu halten, denn ein allgemeiner Mangelzustand steigert die Bedeutung kleiner Privilegien und vergrößert so den Unterschied zwischen den einzelnen Gruppen.
 
S. 233
Die Partei kennt zwei Ziele: die Eroberung des gesamten Erdballs und die endgültige Tilgung jeder Möglichkeit unabhängigen Denkens. Es gilt daher für die Partei, zwei große Probleme zu lösen.
Erstens, wie lassen sich die Gedanken eines anderen Menschen gegen seinen Willen ausforschen;
Und zweitens, wie lassen sich mehrere Hundert Millionen Menschen in ein paar Sekunden ohne Vorwarnung umbringen.  Sofern es noch wissenschaftliche Forschung gibt, ist dies ihr Gegenstand.
 
S. 253
Bei einem Parteimitglied jedoch kann selbst in der unbedeutendsten Frage auch nicht die geringste Meinungsabweichung geduldet werden.
 
S. 254
Von einem Parteimitglied wird erwartet, dass es keine privaten Gefühle besitzt und sein Enthusiasmus nie erlahmt. Er soll in dauerndem Hass ausländische Feinde und innere Verräter, in ständigem Siegestaumel und in unablässiger Selbstdemütigung vor der Macht und Weisheit der Partei leben.
 
S. 306
Sie stören das Gesamtbild. Sie sind ein Makel, der ausgemerzt werden muss. Habe ich Ihnen nicht eben erst gesagt, dass wir uns von den Inquisitoren der Vergangenheit unterscheiden. Wir geben uns nicht mit unfruchtbarem Gehorsam, ja nicht einmal mit der hündischsten  Unterwerfung zufrieden. Wenn Sie sich uns schließlich ergeben, dann muss es freiwillig geschehen. Wir vernichten den Ketzer nicht, weil er uns Widerstand leistet: solange er uns Widerstand leistet, vernichten wir ihn nie. Wir bekehren ihn, wir ergründen sein Innerstes, wir formen ihn um. Wir brennen ihm alles Böse und jede Illusion aus; wir bringen ihn auf unsere Seite, nicht dem Anschein nach, sondern aufrichtig mit Herz und Seele. Wir machen ihn zu einem von uns, bevor wir ihn töten. Es ist uns unerträglich, dass irgendwo auf der Welt ein irriger Gedanke existiert, wie geheim und kraftlos er auch sein mag. Sogar im Augenblick des Todes dürfen wir keine Abweichung dulden.           
 
Früher stieg der Ketzer noch immer als Ketzer auf den Scheiterhaufen, verkündete seine Ketzerei und jauchzte über sie. Sogar das Opfer der russischen Säuberungswelle konnte auf dem Weg zur Erschießung  noch die Rebellion im Schädel tragen. Aber wir machen das Gehirn zuerst vollkommen, bevor wir es ausblasen.
 
Ich sah sie langsam mürbe werden, winseln, kriechen, weinen – und am Schluss tat sie das nicht vor Schmerz oder Angst, sondern allein aus Zerknirschung. Als wir mit Ihnen fertig waren, waren sie nur noch die leeren Hüllen von Menschen. Es gab in ihnen nur noch Reue über das, was sie getan hatten, und die Liebe zum Großen Bruder. Es war ergreifend, wie sehr sie ihn liebten. Sie baten darum, rasch erschossen zu werden,  damit sie sterben konnten, solange ihr Geist noch rein war.
 
S. 316
Wir wissen, dass niemand die Macht je in der Absicht ergreift, sie wieder abzugeben. Macht ist kein Mittel, sondern der Endzweck. Man errichtet keine Diktatur , um eine Revolution zu garantieren; man macht die Revolution, um die Diktatur zu errichten. Das Ziel der Verfolgung ist die Verfolgung.                                      Das Ziel der Folter ist die Folter. Das Ziel der Macht ist die Macht. 
 
 
Begreifen Sie nun allmählich?
 
 

 

 
 
 
 
 
 
 

Samstag, 29. November 2014

Wir sind gefangen in einer Scheinwelt - Platons Höhlengleichnis

Das Höhlengleichnis ist eines der bekanntesten Gleichnisse der antiken Philosophie. Es stammt von dem griechischen Philosophen Platon (428/427–348/347 v. Chr.), der es am Anfang des siebten Buches seines Dialogs Politeia von seinem Lehrer Sokrates erzählen lässt. Als Abschluss und Höhepunkt der Gleichnisreihe zählt das Höhlengleichnis zu den Grundtexten der platonischen Philosophie. Es veranschaulicht zentrale Aussagen von Platons Ontologie und Erkenntnistheorie und verdeutlicht den Sinn und die Notwendigkeit des philosophischen Bildungswegs, der als Befreiungsprozess dargestellt wird. Das Ziel ist der Aufstieg aus der sinnlich wahrnehmbaren Welt der vergänglichen Dinge, die mit einer Höhle verglichen wird, in die rein geistige Welt des unwandelbaren Seins. Den Aufstieg vollzieht zwar jeder für sich, aber da man dabei Hilfe benötigt, ist es zugleich auch ein kollektives Bemühen.


Inhalt des Buches Politeia

Sokrates beschreibt eine unterirdische, höhlenartige Behausung, von der aus ein breiter Gang zur Erdoberfläche führt. In der Höhle leben Menschen, die von Kind auf ihr ganzes Leben dort als Gefangene verbracht haben. Sie sind sitzend an Schenkeln und Nacken so festgebunden, dass sie immer nur nach vorn auf die Höhlenwand blicken und ihre Köpfe nicht drehen können. Daher können sie den Ausgang, der sich hinter ihren Rücken befindet, nie erblicken und von seiner Existenz nichts wissen. Auch sich selbst und die anderen Gefangenen können sie nicht sehen; das einzige, was sie je zu Gesicht bekommen, ist die Wand.

Erhellt wird die Höhle von einem großen, fernen Feuer, das oben auf der Erde brennt und dessen Licht durch den Gang hineinscheint. Die Gefangenen sehen nur das Licht, das die Wand beleuchtet, nicht aber dessen Quelle. Auf der Wand sehen sie ihre Schatten. Auf der Erdoberfläche befindet sich zwischen dem Höhleneingang und dem Feuer eine kleine Mauer, die nicht so hoch ist, dass sie das Licht des Feuers abschirmt. Längs der Mauer tragen Menschen unterschiedliche Gegenstände hin und her, Nachbildungen menschlicher Gestalten und anderer Lebewesen aus Stein und aus Holz. Diese Gegenstände ragen über die Mauer hinaus, ihre Träger aber nicht. Manche Träger unterhalten sich miteinander, andere schweigen. Da die bewegten Gegenstände auf die Höhlenwand, der die Gefangenen zugewendet sind, Schatten werfen, können die Höhlenbewohner die bewegten Formen schattenhaft wahrnehmen. Von den Trägern ahnen sie aber nichts. Wenn jemand spricht, hallt das Echo von der Höhlenwand so zurück, als ob die Schatten sprächen. Daher meinen die Gefangenen, die Schatten könnten reden. Sie betrachten die Schatten als Lebewesen und deuten alles, was geschieht, als deren Handlungen. Das was sich auf der Wand abspielt, ist für sie die gesamte Wirklichkeit und schlechthin wahr. Sie entwickeln eine Wissenschaft von den Schatten und versuchen in deren Auftreten und Bewegungen Gesetzmäßigkeiten festzustellen und daraus Prognosen abzuleiten. Lob und Ehre spenden sie dem, der die besten Voraussagen macht. 

Nun bittet Sokrates Glaukon sich vorzustellen, was geschähe, wenn einer der Gefangenen losgebunden und genötigt würde, aufzustehen, sich umzudrehen, zum Ausgang zu schauen und sich den Gegenständen selbst, deren Schatten er bisher beobachtet hat, zuzuwenden. Diese Person wäre schmerzhaft vom Licht geblendet und verwirrt. Sie hielte die nun in ihr Blickfeld gekommenen Dinge für weniger real als die ihr vertrauten Schatten. Daher hätte sie das Bedürfnis, wieder ihre gewohnte Position einzunehmen, denn sie wäre überzeugt, nur an der Höhlenwand sei die Wirklichkeit zu finden. Gegenteiligen Belehrungen eines wohlgesinnten Befreiers würde sie keinen Glauben schenken. Wenn man den Befreiten nun mit Gewalt aus der Höhle schleppte und durch den unwegsamen und steilen Aufgang an die Oberfläche brächte, würde er sich dagegen sträuben und wäre noch verwirrter, denn er wäre vom Glanz des Sonnenlichts geblendet und könnte daher zunächst gar nichts sehen. Langsam müsste er sich an den Anblick des Neuen gewöhnen, wobei er erst Schatten, dann Spiegelbilder im Wasser und schließlich die Menschen und Dinge selbst erkennen könnte. Nach oben blickend würde er sich erst mit dem Nachthimmel vertraut machen wollen, später mit dem Tageslicht, und zuletzt würde er es wagen, die Sonne unmittelbar anzusehen und ihre Beschaffenheit wahrzunehmen. Dann könnte er auch begreifen, dass es die Sonne ist, deren Licht Schatten erzeugt. 

Nach diesen Erlebnissen und Einsichten hätte er keinerlei Bedürfnis mehr, in die Höhle zurückzukehren, sich mit der dortigen Schattenwissenschaft zu befassen und dafür von den Gefangenen belobigt zu werden. Sollte er dennoch an seinen alten Platz zurückkehren, so müsste er sich erst wieder langsam an die Finsternis der Höhle gewöhnen. Daher würde er einige Zeit bei der dort üblichen Begutachtung der Schatten schlecht abschneiden. Daraus würden die Höhlenbewohner folgern, er habe sich oben die Augen verdorben. Sie würden ihn auslachen und meinen, es könne sich offenbar nicht lohnen, die Höhle auch nur versuchsweise zu verlassen. Wenn jemand versuchte, sie zu befreien und nach oben zu führen, würden sie ihn umbringen, wenn sie könnten.


Deutung - Interpretation


Das Leben in der Höhle kann man als das gewöhnliche Dasein interpretieren. Der Mensch wird geboren, er wächst in einen geschlossenen Raum auf, er lebt in einen geschlossenen System und er ist nie über die Grenzen seiner Behausung hinausgekommen, er hat also nie irgendetwas anderes zu Gesicht bekommen außer seinem Alltagstrott. Er fühlt sich in seiner Welt wohl, was ja auch kein Wunder ist, da er ja überhaupt nichts kennt, was er mit dem vergleichen könnte was ihm geläufig ist. Wie sollte er auch wissen, dass es neben seiner Welt noch eine größere Wirklichkeit gibt, eine Außenwelt, die außerhalb seiner Vorstellungskraft liegt, die er vermissen könnte, wenn er sie sehen könnte. Wie sollte er sie sehen können, der Unwissende ist ja in seiner eigenen kleinen Behausung, seiner dunklen Realität gefesselt. Er kennt nur die Schatten der Wirklichkeit und hält das was er mit seinen Sinnen wahrnehmen kann für das ultimative, das Seiende.

In diesem Gleichnis wird die gewöhnliche Existenzweise des Menschen mit einer Höhlenwohnung (derzeitige Matrix) verglichen, in der die Menschen seit ihrer Kindheit an Schenkeln und Hals gefesselt bewegungslos auf eine Felswand der Höhle starren. Auf dieser Felswand werden lediglich Schattenbilder projeziert, die diese Höhlenbewohner als real betrachten. Dieses Gleichnis ist ein sehr gutes Beispiel für unsere derzeitige Traumexistenz, die wir unsere Welt bzw. unseren Umwelt nennen. Der unwissende Mensch hat sich von seinem wahren göttlichen Ursprung – dem göttlichen Licht – abgewandt, hält die äußeren Erscheinungen ungeprüft als absolute Wahrheit an, sieht nur mehr die Materie als Ursprung des Seins und und glaubt zutiefst, dass alle gewonnenen Erkenntnisse, die er durch diese Schattenbilder gewonnen bzw. auch noch selbst interpretiert hat, die einzige Wahrheit darstellen.

Diese Höhlenbewohner - sie gleichen uns, den schlafenden, unbewussten Menschen - halten die Schatten für die einzige Wirklichkeit und alle ihre Erkenntnisse beziehen sich auf diese Schattenergebnisse. Was diesen Höhlenbewohnern als angeblich gesicherte Erkenntnis gilt, ist lediglich das Interpretieren dieser Schatten. Die Höhlenmenschen wissen nicht einmal, dass sie in einer Höhle, also in einer scheinbar geschlossenen Matrix leben. Sie erfahren diese Höhle illusionär als eine bergende und angebliche Sicherheit gewährende Pseudo-Freiheit.

Um diese Illusion bzw. Scheinhaftigkeit dieser Höhlenexistenz aufzuheben, müßte ein Höhlenbewohner diese ganze Existenz ernsthaft Selbstständig in frage stellen und den Mut fassen, sich von den illusionären Fesseln zu befreien und sich gleichzeitig dem hellen Ausgang zuwenden. Doch das Schauen auf den lichtvollen Ausgang assoziiert der Höhlenmensch mit Schmerz, da er an das Dunkel gewöhnt ist und sohin fehlerhafte Assoziationen hegt. Dieser helle Ausgang ist nichts anderes als die innere Sonne, das innere geistige Licht, von dem man sich entfernt hat, weil man mehr und mehr den Schattenbildern ungeprüft glaubt, vielmehr glaubt man sogar einer dieser Schattenbilder selbst zu sein. Allmählich aber erkennt der sich selbst Entfesselnde, dass diese Helligkeit – sein eigener Geist - essentiell wichtig ist und die einzige Möglichkeit darstellt, zu seiner eigenen Befreiung zu gelangen.


Man ist sein ganzes Leben lang gefesselt und empfindet es als "Normal" auf einen Stuhl in einer dunklen Höhle gebunden zu sein ohne überhaupt zu wissen was eine Höhle ist. Plötzlich kommt nun völlig unbekanntes Wesen, bindet einen los und zwingt einen sich zu bewegen und die Augen vor dem Licht des Feuers zu öffnen. Was würde man empfinden, wenn nicht Angst vor dem Unbekannten, vor dem was man sein Leben lang noch nie zu Gesicht bekommen hat? Man weiß ja noch nicht mal wie man selbst aussieht. Was würde man empfinden, wenn nicht Schmerz? Man hat ja bis dato noch nie einen Fuß vor den anderen gesetzt, die Muskeln sind zurückgebildet und man ist völlig steif. Was würde man empfinden, wenn nicht Verwirrung? Man soll sich auf einmal bewegen – warum? Was will das fremde Wesen von einem? Was geschieht mit einem selbst? Schließlich würde man dann beginnen, all das was man kennt, seine eigenen Erkenntnisse also, in Frage zu stellen und nach einer anderen Wahrheit fragen wollen. Aber würde man diesem fremden Wesen wirklich bedingungslos folgen und ihm glauben oder vielleicht nicht eher, wie Platon es beschreibt, zu seinem beschränkten, vertrauten Horizont zurückkehren wollen? Nach Platon kann die erste Reaktion nur eine Flucht in die Geborgenheit sein, da die Entfesselung, die schmerzvollen Bewegungen und die ersten Blicke ins grelle Feuer nur als lebensfeindliches Chaos erscheinen würde. Deshalb kann man auch nicht von einer Befreiung des Menschen sprechen, den er will zuerst gar nicht befreit werden.

Der Entfesselte will seinen Ort der Geborgenheit zuerst nicht verlassen und das für ihn fremde Wesen, muss ihn mit Gewalt zwingen, den unebenen Weg aus der Höhle hin zur Außenwelt des Lichts zu überwinden und den beschwerlichen Weg der Erkenntnis zu gehen, der ihm noch mehr Schmerzen und Leid bereiten wird. Der Mensch steht am Ende dieses Weges am Eingang zum Licht. Dieses Licht brennt ihm in den Augen und er richtet seine Blicke zuerst nur auf die Erde, denn er ist von all dem Grellem, Neuem zunächst verblendet. Mit der Zeit aber, sieht er alles neu und mit anderen Augen. Er sieht die Spiegelungen des Himmels im Wasser und bei Nacht können seine Augen schon den Sternenhimmel erkennen. Er fängt an Ideen über die Zusammenhänge zu bekommen, er begreift, dass Spiegelungen in seiner ehemaligen Welt der Schatten nur Abbilder der originalen Welt waren. Der Entfesselte entdeckt nun für sich, dass alles was er bisher zu wissen glaubte, einem Nichtwissen gleich kommt und er denkt mit Mitleid an seine ehemaligen Leidensgenossen zurück. Der Mensch ist nun auf der Stufe der Wahrheit angelangt, er ist nach Platon im denkbarem Raum.


In Platons Gleichnis kehrt der befreite Höhlenmensch mit seiner neu gewonnen geistigen Erkenntnis in die Höhle zurück und berichtet den anderen von der Unwirklichkeit dieser Schatten, von der scheinbaren Seinswelt dieser Matrix. Aber er stösst bei seinen Mitmenschen auf Unverständnis und Ablehnung. Die Gefesselten sehen ihn sogar als bedrohlich an, da er mit seinen Erkenntnissen als Verrückt angesehen wird (was ja auch stimmt, da er dem ganzen bisherigen festgefahrenen Glauben und der damit verbundenen Werte- und Interpretations-mechanismen entrückt), wodurch die Umkehrung von der scheinbaren materiellen Ebene in die geistige Ebene von den anderen als surreal und bedrohlich angenommen wird.
Versuche mal ein tief schlafenden Menschen ruckartig zu wecken? Der wird komplett irritiert sein und vielleicht auch noch aggressiv werden.

Mit der endgültigen Gewöhnung der Augen an das Licht, richtet der Mensch seine Blicke nur auf die originale Welt, auf die Urheber der Spiegelungen im Wasser und schließlich ist er bereit direkt in die Sonne zu schauen und nach Platon die "Form des Guten" zu erkennen. Der Mensch kann nun die Sonne als die Quelle allen Lebens erkennen und die Zusammenhänge auch deuten. Der Mensch in Platons Höhlengleichnis spürt eben auch jenen Drang sein Wissen weitertragen zu müssen und er sucht den Weg zurück in die Höhle zu seinen unwissenden Brüdern. Dieser Weg ist ähnlich schwierig und schmerzvoll wie sein Aufstieg und er ist zuerst orientierungslos und kann sich nicht in der Dunkelheit des Nichtwissens zurechtfinden, die er selbst einmal als absolute Wirklichkeit ansah. Seine Brüder in der Höhle werden ihn auslachen und abwehren, denn das was er zu berichten hat übersteigt ihren Horizont. Platon vertritt an dieser Stelle auch seine Meinung über Bücher und sonstige schriftliche Lehrmittel. Er ist der Ansicht, nur dann nachhaltig lernen zu können, wenn man selbst erlebt. Im Höhlengleichnis geht Platon sogar soweit zu sagen, seine Brüder würden ihn töten, falls sie die Möglichkeit dazu hätten, da sie die neuen Erfahrungen des Entfesselten nicht als Wahr erkennen könnten, weil sie sie nicht selbst erlebt haben. Der Mensch wiederum wird nicht aufgeben das Erfahrene weitergeben zu wollen, aber er wird an der Übermacht der Unwissenheit scheitern, die ihm keinen Glauben schenken will.

Fassen wir den Mut, uns von den eigenen Fesseln zu befreien um ein freiheitlich eigenständig denkender, geistig bewusster Mensch zu werden. Wer diesen Mut hat, wird die Zusammenhänge und die Notwendigkeit der Schatten erkennen und wissen, dass er selbst der eigene Meister seines Seins ist. Er wird weder besondere Vorliebe für eine Seite, noch Verneinung für die andere Seite aufbringen, denn beide Seiten gehören zur gesamten Münze. Und vorallem wird er immer mehr alle seine Feindbilder erkennen und lieben lernen, ohne irgendetwas im imaginären Aussen verändern zu wollen.

Ein weiser Mensch ist jener, welcher sich nicht kontrollierenden, machtgierigen, neidischen Menschen unterwirft. Es geht darum, bewusst in seine eigene Kraft zu kommen und klare Erkenntnisse zu erlangen, in dem man auf seine eigene Intuition (nicht auf die Logik) hört, seinen permanenten Willen in Demut verwandelt, in Liebe, Zuversicht und Urvertrauen handelt. Dies geht nur, wenn man seinen Beobachterstatus aktiviert und erkennt, dass man nicht die körperliche Statur und auch nicht die damit assoziierte Persona ist. 

Dazu ein geniales Video erstellt aus der Kombination von Platons Höhlengleichnis mit Passagen aus dem Film Matrix:






Platons Höhlengleichnis, gekürzt


Quelle: m0rallyb4nkrupt





Freitag, 28. November 2014

DER FEHLENDE PART : Überwachung ist teuer [E12]


Quelle: RT Deutsch

Ferguson-Proteste geraten außer Kontrolle, RT-Kollegin gerät zwischen die Fronten. 
Wolfgang Gehrcke zur Lage in der Ostukraine und dem geplanten NATO-Beitritt der Ukraine
Pedram Shayar zu Farb-Revolutionen - Vom Volksprotest zum finanzierten Regimechange. 
Blumio rapt zu RT Deutsch. Respect. 

Donnerstag, 27. November 2014

Hypnose - Muh-Mäh - 2012 - mit Wolfgang Künzel


Quelle: Wolfgang Künzel
Die legendäre Suggestion Muh-Mäh in einem Grundseminar Hypnose und Hypnosetechniken inkl. Blitz- und Schnellhypnose der Hypnoseakademie. Diesmal toppen wir das mit einer schönen Rechnung! Zwei Hypnotisanden haben etwas Probleme mit dem Zahlenraum bis fünf und darüber hinaus. :-


Übernatürliche Kräfte der Menschen / Der Placebo- Effekt


Veröffentlicht am 27.11.2014
So Freunde,

Hier ist der Link zu meinem 2. Kanal, aufdem ich Dokumentationen auf Englisch hochlade:

https://www.youtube.com/channel/UCwuP...

Und nebenbei noch etwas anderes: Ich bin ein grosser Fan vom Anime One Piece. Ein Freund von mir hat einen Kanal rund um One Piece erstellt. Hier ist er:

https://www.youtube.com/channel/UCIg5...

Ich würde es so zu schätzen wissen, wenn du uns unterstützen würdest!

Und für alle, die One Piece noch nicht geschaut haben: Das ist das grösste Werk, das jemals gemacht wurde. Es wird euer Leben verändern, glaubt mir!
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Der Placebo-Effekt
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Der Placebo-Effekt wirft schon seit Jahrhunderten Fragen auf und war vor allem in der Schulmedizin lange Zeit umstritten. Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema zeigen, dass unser Gehirn über beinahe unglaubliche Kräfte verfügt, die pharmakologische Wirkung haben können. Der dadurch hervorgerufene Placebo-Effekt, und sei er noch so klein, wird inzwischen häufig auch als Behandlungsmethode in Betracht gezogen. Die Dokumentation gibt Einblicke in klinische Studien aus verschiedenen Ländern und wirft so ein neues Licht auf die Selbstheilungskraft des Menschen

Mittwoch, 26. November 2014

Vince Ebert - Freiheit ist alles!


Quelle: gbs Koblenz



Quelle: gbs Koblenz

In Zeiten, in denen Karikaturen und Videos Massenproteste verursachen, tritt der Physiker und Kabarettist Vince Ebert mit einem ebenso schlauen wie lustigen Solo-Programm an die Öffentlichkeit: "Freiheit ist alles!" heißt sein Titel, und der ist durchaus wörtlich gemeint.

Dienstag, 25. November 2014

DER FEHLENDE PART : Farb-Revolutionen und der Masterplan dahinter [E10]


Quelle: RT Deutsch

Ferguson-Proteste geraten außer Kontrolle, RT-Kollegin gerät zwischen die Fronten. 
Wolfgang Gehrcke zur Lage in der Ostukraine und dem geplanten NATO-Beitritt der Ukraine
Pedram Shayar zu Farb-Revolutionen - Vom Volksprotest zum finanzierten Regimechange. 
Blumio rapt zu RT Deutsch. Respect. 

Warum wir uns die Welt schönreden: Wie kognitive Dissonanz unser Leben bestimmt

Jeden Tag treffen wir Entscheidungen. Sie können banal sein, beispielsweise, dass wir heute lieber Vanille- statt Schokoladeneis essen, Kaffee gegenüber einem grünen Tee bevorzugen oder mit Freude eine Boulevardzeitschrift lesen, anstatt uns mit politischem Zeitgeschehen zu beschäftigen.
Natürlich gibt es in unserem Leben auch viele elementare, komplexe Entscheidungen, die wir treffen müssen - wie die Wahl des richtigen Studiums oder die unseres Lebenspartners. Doch ganz egal, ob es sich um einfache oder komplexe Entscheidungen handelt, die unser Leben verändern: immer entscheiden wir uns zwischen verschiedenen Alternativen. Und bei jedem Entschluss, den wir fassen, kann es passieren, dass wir durch Informationen, die wir im Nachhinein erhalten, feststellen, dass eine andere Wahl vielleicht die bessere gewesen wäre.
Selbstverständlich hat jede Entscheidung auch bereits von Beginn an ihre Vor- und Nachteile. Wenn Sie also zu Ihrer heiß begehrten Lieblingsschokolade greifen, obwohl Sie ein paar Kilo zu viel wiegen und genau wissen, dass sich das Ergebnis auf der Waage bemerkbar machen wird, können ebenfalls Konflikte entstehen.
Kognitive Dissonanzen reduzieren
Mit dem Begriff der "kognitiven Dissonanz" (lateinisch "cognoscere" erkennen, erfahren; "dis", unterschiedlich und "sonare" klingen) bezeichnen Psychologen einen negativen Gefühlszustand, den wir verspüren, wenn wir unvereinbare Wahrnehmungen, Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche oder Absichten haben. Diese ambivalenten Gefühle und Bestrebungen empfinden wir umso stärker, je mehr Erkenntnisse wir gewinnen, die nicht für die von uns gewählte Alternative sprechen oder je mehr unser eigenes Verhalten unseren Einstellungen zuwiderläuft.
Die Theorie der "kognitiven Dissonanz" besagt, dass wir eine starke Neigung verspüren, die erlebte kognitive Dissonanz möglichst rasch zu reduzieren. Wir versuchen die gegensätzlichen Tendenzen miteinander vereinbar zu machen, wobei wir unterschiedliche Strategien wie beispielsweise Einstellungsänderungen oder Verhaltensänderungen benutzen. Falls nötig, ändern wir sogar unsere eigenen Überzeugungen und Werte.
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Abbildung: © Diana Wolfraum - Fotolia.com
Stellen Sie sich vor, dass Sie schon lange gemeinsam mit Ihrer Familie beschlossen haben, sich einen Hund anzuschaffen. Die Rasse war von Anfang an klar: Nur ein Schäferhund kam für Sie in Frage - und zufällig war da ganz in Ihrer Nähe ein Züchter mit ganz entzückenden Welpen. Die ganze Familie verliebte sich sofort in einen der kleinen Racker, der besonders fröhlich und zutraulich wirkte, denn allen war wichtig, einen sehr lieben und friedlichen Hund zu haben. Am Tag, als Sie ihn dann endlich abholten, waren alle glücklich über das neue Familienmitglied.
Doch nach einigen Wochen lesen Sie einen Artikel in einer Hundezeitschrift, in dem Ihr Züchter scharf kritisiert wird, weil er seine Tiere unter grausamen Bedingungen hält und viele Hunde aus seinem Zwinger unberechenbare und gefährliche Beißer geworden sind. Zudem neige die Schäferhundrasse ohnehin zu Aggressivität, heißt es weiter im Artikel. Sie lesen es und können - oder vielmehr wollen - es doch nicht glauben, denn Ihr süßer Welpe Trigger hat mit seinem sanften Charakter längst das Herz der Familie erobert.
Zunächst sind Sie davon überzeugt, dass es sich bei Trigger um eine Ausnahme handelt, weil er ein besonders freundliches Wesen hat, und Sie machen sich keine weiteren Gedanken. Nach einigen Monaten jedoch schnappt Trigger wütend bellend und zähnefletschend nach Ihren Nachbarn. Nach einem ersten Schreck macht sich ein Gefühl der Verunsicherung in Ihnen breit. Sie fragen sich, ob Trigger wirklich der ist, für den Sie ihn halten.
Dann verfallen Sie in wilden Aktionismus: Sie lesen alles, was Sie im Netz über die Schäferhundrasse finden können, jedes Wort saugen Sie auf, in jeder Zeile suchen Sie voller Hoffnung nach den positiven Eigenschaften des Hundes, um Ihre Entscheidung zu rechtfertigen. Außerdem vermuten Sie, dass Trigger vielleicht einfach nur den Nachbarn nicht leiden kann.
Als Ihr Hund aber kurze Zeit später vor dem Haus einen harmlosen Passanten anfällt, können Sie sich das Problem nicht mehr schönreden. Das letzte Mittel wäre, Ihre Einstellung grundlegend zu ändern. Sie könnten mit Trigger zu einer Hundeschule gehen und versuchen, einen anständigen Begleithund aus ihm zu machen. Eine Methode, die Sie bis dato jedoch als reine Zeitverschwendung und unnützen Drill abgelehnt haben.
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Abbildung: © WavebreakmediaMicro - Fotolia.com
Zur Verdeutlichung möchten wir Ihnen ein weiteres Beispiel geben: Klaus hat an einer renommierten Privat-Universität in Oestrich-Winkel begonnen BWL zu studieren - vielleicht auch deshalb, weil Freunde und Eltern ihm dazu geraten haben. "Was willst du mit Philosophie?", hieß es jedes Mal, wenn er erwähnte, was ihn wirklich interessierte. "Du musst etwas Vernünftiges machen, etwas, mit dem du später was anfangen kannst. Du brauchst eine solide Grundlage, mit der du Geld verdienen kannst, vertraue uns".
Schließlich hatte Klaus sich überzeugen lassen. Er absolvierte die Aufnahmeprüfung und begann voller Erwartungen und ungeduldiger Neugier sein Studium. Doch bereits nach zwei Semestern hatte er die Nase gestrichen voll: BWL war trocken. Ganz besonders Kosten-Leistungsrechnung, Rechnungswesen und Statistik ließen ihn regelrecht verzweifeln.
Er konnte mit Zahlen, Formeln und statischen Rechenwegen einfach nichts anfangen und auch volkswirtschaftliche Theorien waren weiß Gott nicht sein Ding. Dennoch erzählte er Freunden und seinen Eltern begeistert davon, wie praxisnah doch dieses Studium und wie interessant gerade die volkswirtschaftlichen Theorien doch seien. Klaus versuchte seine Entscheidung zu rechtfertigen und sie sich selbst schönzureden, koste es was es wolle.

Fehler korrigieren
Normalerweise ertragen wir kognitive Dissonanz nicht lange. Wir fühlen uns unwohl und suchen nach Möglichkeiten, diesen Widerspruch aufzulösen. Nachdem wir schon die Strategien des Hundebesitzers kennengelernt haben, schauen wir uns noch einmal an, welche Lösungsmöglichkeiten es im Fall des unglücklichen BWL-Studenten Klaus gäbe.
Er könnte natürlich so weitermachen wie bisher und seine Unzufriedenheit verdrängen, sein Verhalten rechtfertigen und sich das Studium weiter schönreden. Oder aber er ändert seine Einstellung, ist zunächst einmal ehrlich zu sich selbst und findet schließlich den Mut, seinen Eltern und Freunden einzugestehen, dass er sich und ihnen etwas vorgemacht hat und BWL einfach nichts für ihn ist.
Natürlich müsste Klaus dann auch handeln, sein Studium beenden und das studieren, was ihm am Herzen liegt: Philosophie. Das wäre konsequent, weil er freiwillig in der BWL-Vorlesung sitzt, sich langweilt und längst festgestellt hat, dass der Umgang mit Zahlen nicht zu seinen Leidenschaften zählt.
Soviel zur Theorie. In der Praxis treffen wir häufig Entscheidungen, die wir im Nachhinein bereuen, oder wir lassen uns zu Dingen hinreißen, die wir eigentlich nicht tun sollten. Nicht immer wägen wir Alternativen rational ab, machen uns Pro- und Kontra-Listen und durchdenken alle Optionen bis zum Ende. Häufig entscheiden wir emotional aus dem Bauch heraus.
Das Wichtigste, das Sie sich zunächst vor Augen halten sollten, ist, dass es nahezu keine Entscheidung gibt, die unabänderlich ist. Meist können wir sie korrigieren und aus Fehlern lernen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Sie offen und ehrlich zu sich selbst sind und mit allen Konsequenzen zu Ihrer Entscheidung stehen.
Verschließen Sie aber auch vor unangenehmen Wahrheiten, die Ihre Wahl oder Ihr Verhalten infrage stellen, nicht die Augen. Gestehen Sie sich zu, Fehler zu machen. Und auch wenn es unbequem erscheint: seien Sie mutig genug, Ihre Entscheidungen zu revidieren oder Ihre Verhaltensweisen zu ändern. Denken Sie immer daran, was Konfuzius einst gesagt hat: "Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten."
Quelle: Sandra Maxeiner, Hedda Rühle (2014), Dr. Psych's Psychopathologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie, Band 1 (ISBN: 978-3-9523672-0-9) und Band 2 (ISBN: 978-3-9523672-1-6)

Samstag, 22. November 2014

Wie Vorurteile unser Unterbewusstsein bestimmen - Faszination Wissen - ganze Sendung vom 17.11.2014


Quelle: Bayerischer Rundfunk

Jeder hat Vorurteile. Wir lernen sie unbewusst schon im Kindesalter. Warum machen wir das? Sind wir böse? Autor: Tobias Hübner. Mehr Wissen gibt's unter: http://www.br.de/faszination-wissen

Freitag, 21. November 2014

Doku: Atomfriedhof Arktis


Quelle: Der Dresdner

Die Arktische See ist das weltweit wichtigste Fanggebiet für Kabeljau. Von hier kommt auch Fisch nach Europa. Doch auf dem Meeresboden lauern Gefahren. Versunkene Atom-U-Boote liegen hier, Tausende Metallkisten voller radioaktiver Abfälle, ganze Kernreaktoren, manche davon noch mit abgebrannten Brennelementen bestückt. Die russische Nordmeerflotte entsorgte ihre Nuklearabfälle im Eismeer in geringen ...


Ebola - Gentechnischer Feldversuch des Pentagon?


Quelle: Michael Leitner

Und täglich grüßt das Pentagon? Alle Jahre wieder pushen US-Gesundheitsbehörden mit Hilfe der WHO ein neues "Killervirus" in die Massenmedien. Vogelgrippe, Schweinegrippe und jetzt Ebola. Der Trick dabei: Die Viren existieren gar nicht, es werden lediglich neue Tests auf den Markt gebracht, die auf eine ganze Reihe Krankheitszustände reagieren. So wird aus dem Elend in afrikanischen Slums ein neues 

Ebola – Gekaufte Lügen in den Medien


Quelle: Michael Leitner

Hier ein Beispiel, wie uns von den Medien bei Ebola eine falsche Wirklichkeit verkauft wird: Ein Todkranker, der vor einer Klinik stirbt, die keine ist, entpuppt sich plötzlich als quicklebendig, während sein angeblicher Vater zufrieden mit seinem Darsteller-Honorar nach Hause geht!

Dienstag, 18. November 2014

David Icke - Two Hour Special Royal/Political Paedophilia How the Global Pieces Fit


Quelle: The Richie Allen Show


Veröffentlicht am 18.11.2014
David Icke - Two Hour Special on Royal/Political Paedophilia Talking on the Richie Allen Show - How the Global Pieces Fit

Please Help Support The Richie Allen Show 

Water makes Money- Wie private Konzerne aus Wasser Geld machen


Quelle: dongelsound

Dokumentarfilm: Water makes Money

Ein deutsch-französische Koproduktion von Leslie Franke und Herdolor Lorenz
in Zusammenarbeit mit Jean Luc Touly, Marc Laimé, Christiane Hansen
Länge: 90Min.
Technik:HDcam (16:9)


Montag, 17. November 2014

Die Masse wird zu Lemmingen erzogen - Permakultur-Pionier und Agrar-Rebell Sepp Holzer


Quelle: ZeitgeistExplorateur

...der Permakultur-Pionier und Agrar-Rebell aus Salzburg beschreibt die Entwicklung unserer Gesellschaft, 
und die Prägung zu "Lemmingen", die bereits im Kindesalter beginnt.
Wir lassen uns verwenden und leben nicht für uns selbst. Der Mensch muss selbstständig sein, nicht abhängig gemacht werden.

Permakultur -- Leben in und mit der Apotheke Gottes


Quelle: Quer-Denken.TV

Dr. med. Michael Ehrenberger und Peter Steffen im Gespräch mit Michael Vogt über Permakultur als die Alternative in der Landwirtschaft. Permakultur umfaßt alle Lebensbereiche und geht weit über die Begriffe Gartenbau oder Gartengestaltung hinaus. Permakultur heißt, einen Garten wie ein kleines Paradies anzulegen. 

Permakultur geschieht zuallererst im Kopf, denn erst, wenn man zum Umdenken bereit ist, wird Lebenskultur zur gelebten Philosophie. Jene Harmonie, die man bei der Gestaltung, Bearbeitung und Betreuung einer Permakulturanlage verspürt, greift auf alle Lebensbereiche des „Permakulturlebenden" über und erfüllt dessen Tage mit Ruhe, Gelassenheit, Zuversicht, Freude und Zuneigung.

Permakultur bedeutet nicht, einen Garten zu schaffen, um mehr Ertrag zu erzielen (das ist die „Nebenwirkung"), sondern heißt, einen Garten wie ein kleines Paradies anzulegen, um Natur und Schöpfung etwas zurückzugeben, heißt, ein Eldorado zu schaffen, indem es keine Bekämpfen, kein „Unkraut", keine Chemie, keine Gifte, keine Kunstdünger (auch keine „biologischen"!)und keine Disharmonie, wohl aber ein friedliches Miteinander mit allen Kreaturen und Lebewesen innerhalb und außerhalb der Anlage gibt.

Der Alternativmediziner und Spezialist für Natursubstanzen, Dr. Michael Ehrenberger, hat sich einen eigenen Permakulturgarten angelegt, bei dem durch eine Verdreifachung des Ertrags (ohne die geringsten Düngemittel!) bei einem Drittel der Arbeit eine Verneunfachung des „Outputs" erreicht wird. Im Einklang mit der Natur und voller Genuß für die Menschen.

Der Journalist Peter Steffen war drei Jahre lang ein Wegbegleiter von Sepp Holzer und setzt sich seit vielen Jahren für gesunde Ernährung, für Natur, Umwelt und für eine artgerechte Haltung von Nutztieren ein. Aufgrund der Erfahrungen mit Sepp Holzer betreute und betreut er zahlreiche Permakulturprojekte, bei denen es darum geht, im Einklang mit der Natur zu wirtschaften. Permakultur ist für ihn weit mehr als die Gestaltung eines Gartens, es heißt ein Stück Paradies der Natur zurück zu geben. Es ist Naturverbundenheit, Gesundung, Selbstfindung, Tierschutz, gegen Bienensterben zu wirken und viel mehr.

Peter Steffen und Michael Ehrenberger zeigen nicht nur auf, was man umsetzen kann, sie bringen Geschichten aus dem Alltag und zeigen Zusammenhänge mit der Gesundheit auf. Aber das ist nicht alles: Der Garten wie der von Michael Ehrenberger kann auch die Apotheke Gottes sein. Wer weiß beispielsweise, daß Magnesium in der Roßkastanie, im Ackerschachtelhalm, in der Kamille, und in Hollerblüten enthalten ist oder das Brennesselkraut Lieferant für Eisen, Kalzium und Kalium sein kann? Viele Heilkräuter wachsen hier „zufällig".

Websites:
www.dr-ehrenberger.eu
www.lebensart.or.at


Lesestoff:
Peter Steffen, Mit Permakultur zurück ins Leben: Leben in und mit der Apotheke Gottes
Michael Ehrenberger, Lebe! Lebendigkeit. Ernährung. Bewegung. Entspannung.

Sonntag, 16. November 2014

foodwatch: Kennzeichnungslücken in Schriftgröße, Herkunft, Gentechnik, Füllmengen und Nährwerten


Die Kennzeichnungslücke

Bild: fotolia.com/VRD
Eine große Mehrheit der Menschen lehnt den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft ab. Doch beim Einkauf von Fleisch, Milch oder Eiern erfahren die Verbraucher gar nicht erst, ob die Tiere mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert wurden. Diese Kennzeichnungslücke muss geschlossen werden, denn erst dann haben die Kunden die Wahl. 
Über die Folgen der Gentechnik für Mensch und Umwelt ist nach wie vor zu wenig bekannt. Langzeitstudien fehlen fast völlig. Während die Befürworter der Gentechnologie bessere Ernten und das Ende des Hungers in der Welt versprechen, befürchten Kritiker Schäden für die menschliche Gesundheit, unkalkulierbare Folgen für die Natur, die Verlagerung der Eigentumsrechte beim Saatgut in die Hände weniger Konzerne und das Ende der Wahlfreiheit für die Verbraucher.
Klar ist: Es gibt keinen zwingenden Grund für den Einsatz von Agrargentechnik. Klar ist auch: In Europa lehnen die Menschen transgene Lebensmittel mehrheitlich ab. Laut Eurobarometer 2010, einer Umfrage im Auftrag der Europäischen Kommission, sprechen sich etwa 60 Prozent der EU-Bürger gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel aus, 70 Prozent halten sie für „vollkommen widernatürlich“. Und dennoch sind die Gesetze zur Kennzeichnung von Gentechnik in unserem Essen ungenügend. Mit der Folge, dass die Verbraucher nicht selbst entscheiden können, ob sie mit ihren Kaufentscheidungen Agrar-Gentechnik unterstützen oder nicht.

Fleisch, Milch und Eier nicht gekennzeichnet

Zwar müssen Lebensmittel, die gentechnisch verändert sind, in der Europäischen Union (EU) seit dem 18. April 2004 gekennzeichnet werden. Für tierische Produkte wie Fleisch, Milch oder Eier, die mit Hilfe gentechnisch veränderter Futtermittel hergestellt wurden, gilt das jedoch nicht. Das heißt: Selbst wenn eine Kuh ihr ganzes Leben lang „Gen-Soja“ gefressen hat, erfahren Verbraucher beim Kauf von Milch und Fleisch nichts davon. Dabei gehen etwa 80 Prozent aller gentechnisch veränderten Pflanzen als Futtermittel in die Mägen von landwirtschaftlichen Nutztieren.
Wer den Einsatz von Gentechnik beim Einkauf nicht unterstützen möchte, muss zu Bioprodukten greifen. Der Einsatz gentechnisch veränderter Futtermittel ist hier grundsätzlich nicht gestattet. Oder er Produkte zu kaufen, die das freiwillige staatliche „Ohne Gentechnik“-Siegel tragen – doch diese sind im Supermarkt nur vereinzelt zu finden.

foodwatch fordert Wahlfreiheit

Käufer von Milch, Eiern oder Fleisch aus konventioneller Landwirtschaft werden durch diese Kennzeichnungslücke zwangsweise zu Unterstützern einer Technologie gemacht, die viele von ihnen ablehnen. foodwatch fordert: Verbraucher müssen selbst entscheiden können, ob sie mit Hilfe von Gentechnik erzeugte Lebensmittel kaufen wollen oder nicht.
Der Konsens zwischen Gentechnik-Befürwortern und -Gegnern sollte lauten: Die Bürger müssen – dauerhaft und umfassend – echte Wahlfreiheit in Bezug auf den Einsatz gentechnisch veränderter Sorten in Landwirtschaft und Ernährung haben.
im Dezember treten neue Regeln für die Kennzeichnung von verpackten Lebensmitteln in Kraft. Sie werden uns Verbrauchern als Meilenstein verkauft werden! Die Lebensmittelindustrie lobt die neuen Etiketten erwartungsgemäß. Sie behauptet, sie würden zu Transparenz und einer informierten Verbraucherentscheidung führen. Lange nicht mehr so gelacht, kann ich dazu nur sagen. Zwar müssen nach dieser Vorschrift allergene Zutaten hervorgehoben werden und die Nährwertkennzeichnung muss in Zukunft standardisiert sein. Aber das als Erfolg zu feiern, ist lächerlich, denn es handelt sich um Selbstverständlichkeiten!

Die Hauptübel wurden gerade nicht ausgeräumt. Ich bin mir sicher, dass Ihnen das meiste auch schon mal sauer aufgestoßen ist.

Kritikpunkt 1: Schriftgröße
Die wichtigsten Informationen sind häufig die, die die Industrie am liebsten verschweigen würde. Da sie das in vielen Fällen nicht darf, behilft sie sich damit, die Informationen so klein auf die Etiketten zu drucken, dass sie kaum lesbar sind. So haben die Lobbyisten der Lebensmittelindustrie alles daran gesetzt, den Vorschlag der EU-Kommission, die Schriftgröße auf 3 Millimeter festzulegen, zu verhindern. Was ihr dann auch bravourös gelungen ist! Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestschriftgröße beträgt nun 1,2 Millimeter bezogen auf die Höhe des kleinen x. Das ist der Grund, warum Sie heutzutage in einigen Supermärkten an den Einkaufswagen festmontierte Lupen finden. Die Lupe als Symbol für verfehlte Verbraucherpolitik!foodwatch fordert deshalb eine Mindestschriftgröße von wenigstens 2 Millimeter, wie es auch bei Büchern und Zeitschriften üblich ist.

Kritikpunkt 2: Herkunftskennzeichnung
Das Schweinefleisch für den Schwarzwälder Schinken kann aus ganz Europa (ja, dürfte sogar aus Neuseeland!) kommen - wir erfahren es nicht. Und die Früchte der Marmelade können aus Südamerika kommen - wir erfahren es nicht. Wo regional drauf steht, muss noch lange nicht regional drin sein.

foodwatch fordert deshalb eine umfassende Herkunftskennzeichnung!

Kritikpunkt 3: Gentechnik

Tierprodukte wie Fleisch, Milch oder Eiern müssen nicht gekennzeichnet werden, wenn sie von Tieren stammen, die mit gentechnisch veränderten Futterpflanzen gefüttert wurden. Und das obwohl bekannt ist, dass eine überwältigende Mehrheit der Verbraucher Agrargentechnik ablehnt!
foodwatch fordert deshalb eine lückenlose Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere. Wenn Sie das auch wollen, dann helfen Sie uns bei diesem Kampf und werden Sie Förderin/Förderer von foodwatch!


Kritikpunkt 4: Füllmengen
Aber es wird nicht nur bei der Qualität geschummelt, sondern sogar bei den Mengen! Immer wieder nutzen die Hersteller gezielt Luft-Verpackungen, so dass der Kunde glaubt, da wäre auch mehr Inhalt drin. Aber weit gefehlt! Das ist nur ein Trick, um den Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen! Damit muss Schluss sein!
foodwatch fordert deshalb Mindestfüllmengen für Verpackungen. Wenn es technisch irgend möglich ist, muss die Packung bis zum Rand gefüllt werden! Als absolute Mindestfüllmenge müssen 70 Prozent vorgeschrieben werden.

Kritikpunkt 5: Nährwertkennzeichnung


Im Supermarkt werden auch weiterhin verdeckte Zuckerbomben lauern: Denn die Hersteller dürfen den Zuckergehalt ganz legal im Kleingedruckten verstecken! Ärzte, Krankenkassen und Verbraucher wollten eine Kennzeichnung in Ampelfarben auf der Vorderseite. Doch die Industrie hat eine Milliarde Euro in eine Lobby-Kampagne investiert, um das zu verhindern. Und die Industrie war erfolgreich: Die Politik hat komplizierte Nährwerttabellen beschlossen, die in Mini-Schrift auf der Rückseite stehen dürfen.

foodwatch fordert: Die Nährwerte müssen auf die Vorderseite der Verpackung und für jeden verständlich in Ampelfarben dargestellt werden!

Die Politik muss jetzt endlich aktiv werden, um die zügellos agierende Lebensmittelindustrie in ihre Schranken zu weisen. Mit einem kleinen Team von 16 Mitarbeitern haben wir einen Anfang gemacht. Es hat ein Bewusstseinswandel stattgefunden und die Medien berichten über die heimtückischen Machenschaften der Lebensmittelindustrie. Aber nun muss sich auch wirklich etwas ändern - bitte helfen Sie uns dabei und werden Sie Förderer/Förderin von foodwatch.

Die Medienberichterstattung reicht nicht aus, um die Lebensmittelindustrie zur Umkehr zu bewegen oder die Politik wachzurütteln. Es bedarf zusätzlicher Anstrengungen, um wirklich etwas zu verändern. Wenn Sie sich mit Ihrer Stimme hinter foodwatch stellen, dann ist das ein Fanal - und wenn das viele machen, entsteht daraus der Rückenwind, den wir brauchen, um aus schönen Ankündigungen reale Gesetzesänderungen zu erwirken. Erheben Sie Ihre Stimme und werden Sie Förderin/Förderer von foodwatch.

Aber natürlich schafft auch ein außerordentlich fleißiges und engagiertes Team nicht alles allein. Manchmal müssen wir uns auch von Rechercheuren, Rechtsanwälten, Lebensmittelchemikern, Grafikern und Druckern unterstützen lassen. Und leider ist das alles nicht umsonst zu haben. Deshalb bitte ich Sie, helfen Sie uns, indem Sie Förderer/Förderin von foodwatch werden.

Liebe foodwatch-Interessierte, die Geschichte zeigt immer wieder, Menschen können etwas bewegen, wenn sie sich zusammentun: Deshalb bitte ich Sie, seien Sie dabei und werden Sie Förderin/Förderer von foodwatch!

Vielen Dank und herzliche Grüße,

Ihre

Gabriele Richter
foodwatch


P.S.: Geld ist das eine. Die Anzahl unserer Förderer spielt aber auch eine große Rolle, um uns als Organisation Gehör zu verschaffen. Je mehr Unterstützer wir haben, desto leichter können wir Druck ausüben. Deshalb: Werden Sie bitte Förderer/Förderin und kämpfen gemeinsam mit uns für Ihr Recht!