Montag, 19. März 2012

USA bauen geheimes Spionage-Zentrum für private Daten

In Utah entsteht das größte Überwachungszentrum aller Zeiten: Die Nationale Sicherheits Agentur (NSA) wird im kommenden Jahr eine Zentrale in Betrieb nehmen, in der alle privaten Emails, Google-Suchanfragen oder Telefonate der Amerikaner zentral erfasst werden. Dazu hat die NSA den schnellsten Computer der Welt gebaut.     
Das amerikanische Magazin Wired enthüllt in seiner April-Ausgabe, dass die amerikanische Agentur für Nationale Sicherheit (NSA) offenbar die größte Spionageanale der Geschichte errichtet. Die Spionage richtet sich bei dem Projekt mit dem Codenamen „Stellar Wind“ jedoch nicht gegen verfeindete Völker, sondern gegen die amerikanischen Bürger selbst. Mit dem Utah Data Center der NSA krönt die NSA ein unter strengster Geheimhaltung durchgeführtes Projekt, welches während der vergangenen zehn Jahre aufgebaut wurde – mit dem ausschließlichen Zweck, vollen Zugriff auf die privaten Daten der US-Bürger zu erhalten. Wired schreibt, die Aufgabe des Datenzentrums sei, „weite Teile der weltweiten Kommunikation abzufangen, zu dechiffrieren, zu analysieren und zu speichern“.

Dazu hat die NSA ein Netzwerk von Speicherstationen im ganzen Land erreichtet. Die NSA möchte alles wissen, „den Inhalt von privaten Emails, Handy-Anrufen und Google-Suchanfragen – ebenso wie Parktickets, Reisepläne oder Buchkäufe“. Dazu werden die NSA-Experten Satelliten und Übertragungskabel anzapfen, egal ob diese im Meer oder unter der Erde sind. Sie werden dem Bericht zufolge auch alle internationalen oder ausländischen Netzwerke anzapfen.

Das für 2 Milliarden Dollar erbaute, wie eine Festung bewachte Daten Zentrum soll im September 2013 in Betrieb gehen.

Informant für Wired ist ein Whistleblower: Der ehemalige Entschlüsselungs-Experte William Binney hat dem Magazin die Informationen gesteckt. Er sagt, die NSA habe sich 2001 Jahren entschlossen, die Verfassung der USA bewusst zu brechen. Das sei für ihn Anlass gewesen, auszusteigen. Wired schildert den Informanten als sehr glaubwürdig. Nach Binney’s Einschätzung sei Amerikaner kurz davor, zu einem „totalitären Staat“ zu werden.

Dem Bericht zufolge sei es der NSA gelungen, alle komplizierten Verschlüsselungen zu entziffern. Außerdem verfüge die NSA nun über ein Nachfolgemodell des Jaguar-Computers, dessen Schnelligkeit alle bisherigen Computer übertreffe. Während der Jaguar im Jahr 2009 noch den Titel schnellster Computer der Welt erhielt, hüllten sich die Überwachungsspezialisten über die Weiterentwicklung in Schweigen: Nur ein kleiner Kreis von Führungsmitarbeitern wurde über den Durchbruch informiert.

Binney hatte gehofft, dass mit dem Wechsel der Administrationen im Weißen Haus eine Chance bestünde, das Projekt zu stoppen: Doch als er bei den Obama-Leuten vorstellig wurde, wurde er schroff abgewiesen: Man könne nicht über das Projekt sprechen, es sei geheime Verschlusssache. Nun hofft er, mit der Publikation in Wired die amerikanischen Datenschützer zu mobilisieren.

Quelle:http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de

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