Quelle: DokuChannel
Doku über Entstehung, Entwicklung und Veränderung des Rassismus
Diese Reihe zeigt die Veränderungen des Begriffs der "Rasse" auf der Welt auf. Wie haben sich die Vorstellungen über rassistische Unterschiede verändert? Und wie hat die Geschichte diese beeinflusst? Von der Entstehung des Rassenbewusstseins bis hin zur heutigen Gesellschaft und Kultur werden diese Fragen beleuchtet.
Rassismus ist eine Ideologie, die „Rasse" in der biologistischen Bedeutung als grundsätzlichen bestimmenden Faktor menschlicher Fähigkeiten und Eigenschaften deutet. Der Begriff Rassismus entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der kritischen Auseinandersetzung mit auf Rassentheorien basierenden politischen Konzepten. In anthropologischen Theorien über den Zusammenhang von Kultur und rassischer Beschaffenheit wurde der Begriff der Rasse mit dem ethnisch-soziologischen Begriff „Volk" vermengt, z. B. von der „Völkischen Bewegung" in Deutschland und Österreich.
Rassismus zielt dabei nicht auf subjektiv wahrgenommene Eigenschaften einer Gruppe, sondern stellt deren Gleichrangigkeit und im Extremfall deren Existenzberechtigung in Frage. Rassische Diskriminierung versucht typischerweise, auf (projizierte) phänotypische und davon abgeleitete persönliche Unterschiede zu verweisen.
Unabhängig von seiner Herkunft kann Rassismus jeden Menschen betreffen. Die Konvention der Vereinten Nationen unterscheidet nicht zwischen rassischer und ethnischer Diskriminierung.[1] Ein erweiterter Rassismusbegriff kann auch eine Vielzahl anderer Kategorien mit einbeziehen. Menschen mit rassistischen Vorurteilen diskriminieren andere aufgrund solcher Zugehörigkeit, institutioneller Rassismus verweigert bestimmten Gruppen Vorteile und Leistungen oder privilegiert andere. Rassistische Theorien und Argumentationsmuster dienen der Rechtfertigung von Herrschaftsverhältnissen und der Mobilisierung von Menschen für politische Ziele.[2] Die Folgen von Rassismus reichen von Vorurteilen und Diskriminierung über Rassentrennung, Sklaverei und Pogrome bis zu sogenannten „Ethnischen Säuberungen" und Völkermord.
Teil 2 "Die fatalen Folgen" und Teil 3 "Das Vermächtnis der Kolonialherren" unter weitere Informationen
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Die transatlantische Sklaverei war ökonomisch ein Dreiecksverhältnis, in dem Billigwaren, Schnaps und Waffen aus Europa zumeist unter Einbezug afrikanischer und arabischer[75] Sklavenhändler gegen Sklaven aus Afrika und diese gegen amerikanische Kolonialwaren eingetauscht wurden (siehe Atlantischer Sklavenhandel). Die Kolonisierung Amerikas vom 16. bis 19. Jahrhundert ging mit einer Massenversklavung von Afrikanern einher, die in allen Teilen des dünn besiedelten Doppelkontinents als billige Arbeitskräfte eingesetzt wurden. Dies betrifft nicht nur die britischen, niederländischen, schwedischen, französischen und spanischen Kolonien, aus denen später die USA entstanden sind, sondern in noch größerem Umfang Brasilien und die europäischen Kolonien in der Karibik. Auf dem nordamerikanischen Festland erlangte die Sklaverei besonders drastische Ausprägungsformen.
Sklaverei war auch bei den Indianern Nordamerikas eine Erscheinung, jedoch noch nicht in allgemeiner Verbreitung. Zunächst nutzten sie wie die Europäer zur Legitimation ihres Vorgehens überkommene Vorstellungen über die in Kriegen Unterlegenen und die Gouverneure der Kolonien versuchten eine Aversion zwischen Indianern und Schwarzen zu schüren, um eine Zusammenarbeit zu verhindern. Während z. B. die Seminolen entflohenen afroamerikanischen Sklaven Zuflucht gewährten (Schwarze Seminolen), führten etwa die Cherokee nach ihrer versuchten Anpassung an die Gesellschaft der europäischen Einwanderer (siehe Fünf Zivilisierte Stämme) auch die Sklaverei ein und betrieben sie in ähnlicher Härte wie die europäischen bzw. US-amerikanischen Sklavenbesitzer.
Im 17. Jahrhundert war der Rassismus unter den weißen Bediensteten, die ähnliche Arbeiten verrichteten, in den Kolonien noch kaum ausgebreitet. Der Historiker Kenneth M. Stampp, Verfasser mehrerer Standardwerke zur Sklavereigeschichte, beurteilte die schwarzen und weißen Arbeiter allgemein als „bemerkenswert uninteressiert an den sichtbaren Unterschieden".[84] Dies sorgte für Unbehagen bei den Besitzern und es wurde als Gegenmaßnahme z. B. in Virginia 1691 ein Gesetz zum Verbot von Ehen zwischen Weißen und Schwarzen oder Indianern erlassen.[84] Teils halfen die weißen Arbeiter auch den schwarzen Sklaven bei Widerstandsaktionen. Ab dem 18. Jahrhundert nahmen mit dem Anwachsen der rasseneingeteilten Sklaverei und dem Einsetzen der weißen Arbeiter als deren bezahlte Aufseher der Rassismus zu und die Rebellionen von weißen Bediensteten ab.
Doku über Entstehung, Entwicklung und Veränderung des Rassismus
Diese Reihe zeigt die Veränderungen des Begriffs der "Rasse" auf der Welt auf. Wie haben sich die Vorstellungen über rassistische Unterschiede verändert? Und wie hat die Geschichte diese beeinflusst? Von der Entstehung des Rassenbewusstseins bis hin zur heutigen Gesellschaft und Kultur werden diese Fragen beleuchtet.
Rassismus ist eine Ideologie, die „Rasse" in der biologistischen Bedeutung als grundsätzlichen bestimmenden Faktor menschlicher Fähigkeiten und Eigenschaften deutet. Der Begriff Rassismus entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der kritischen Auseinandersetzung mit auf Rassentheorien basierenden politischen Konzepten. In anthropologischen Theorien über den Zusammenhang von Kultur und rassischer Beschaffenheit wurde der Begriff der Rasse mit dem ethnisch-soziologischen Begriff „Volk" vermengt, z. B. von der „Völkischen Bewegung" in Deutschland und Österreich.
Rassismus zielt dabei nicht auf subjektiv wahrgenommene Eigenschaften einer Gruppe, sondern stellt deren Gleichrangigkeit und im Extremfall deren Existenzberechtigung in Frage. Rassische Diskriminierung versucht typischerweise, auf (projizierte) phänotypische und davon abgeleitete persönliche Unterschiede zu verweisen.
Unabhängig von seiner Herkunft kann Rassismus jeden Menschen betreffen. Die Konvention der Vereinten Nationen unterscheidet nicht zwischen rassischer und ethnischer Diskriminierung.[1] Ein erweiterter Rassismusbegriff kann auch eine Vielzahl anderer Kategorien mit einbeziehen. Menschen mit rassistischen Vorurteilen diskriminieren andere aufgrund solcher Zugehörigkeit, institutioneller Rassismus verweigert bestimmten Gruppen Vorteile und Leistungen oder privilegiert andere. Rassistische Theorien und Argumentationsmuster dienen der Rechtfertigung von Herrschaftsverhältnissen und der Mobilisierung von Menschen für politische Ziele.[2] Die Folgen von Rassismus reichen von Vorurteilen und Diskriminierung über Rassentrennung, Sklaverei und Pogrome bis zu sogenannten „Ethnischen Säuberungen" und Völkermord.
Teil 2 "Die fatalen Folgen" und Teil 3 "Das Vermächtnis der Kolonialherren" unter weitere Informationen
Geschichte des Rassismus - 2. Die fatalen Folgen
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Geschichte des Rassismus - 3. Das Vermächtnis der Kolonialherren
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Die transatlantische Sklaverei war ökonomisch ein Dreiecksverhältnis, in dem Billigwaren, Schnaps und Waffen aus Europa zumeist unter Einbezug afrikanischer und arabischer[75] Sklavenhändler gegen Sklaven aus Afrika und diese gegen amerikanische Kolonialwaren eingetauscht wurden (siehe Atlantischer Sklavenhandel). Die Kolonisierung Amerikas vom 16. bis 19. Jahrhundert ging mit einer Massenversklavung von Afrikanern einher, die in allen Teilen des dünn besiedelten Doppelkontinents als billige Arbeitskräfte eingesetzt wurden. Dies betrifft nicht nur die britischen, niederländischen, schwedischen, französischen und spanischen Kolonien, aus denen später die USA entstanden sind, sondern in noch größerem Umfang Brasilien und die europäischen Kolonien in der Karibik. Auf dem nordamerikanischen Festland erlangte die Sklaverei besonders drastische Ausprägungsformen.
Sklaverei war auch bei den Indianern Nordamerikas eine Erscheinung, jedoch noch nicht in allgemeiner Verbreitung. Zunächst nutzten sie wie die Europäer zur Legitimation ihres Vorgehens überkommene Vorstellungen über die in Kriegen Unterlegenen und die Gouverneure der Kolonien versuchten eine Aversion zwischen Indianern und Schwarzen zu schüren, um eine Zusammenarbeit zu verhindern. Während z. B. die Seminolen entflohenen afroamerikanischen Sklaven Zuflucht gewährten (Schwarze Seminolen), führten etwa die Cherokee nach ihrer versuchten Anpassung an die Gesellschaft der europäischen Einwanderer (siehe Fünf Zivilisierte Stämme) auch die Sklaverei ein und betrieben sie in ähnlicher Härte wie die europäischen bzw. US-amerikanischen Sklavenbesitzer.
Im 17. Jahrhundert war der Rassismus unter den weißen Bediensteten, die ähnliche Arbeiten verrichteten, in den Kolonien noch kaum ausgebreitet. Der Historiker Kenneth M. Stampp, Verfasser mehrerer Standardwerke zur Sklavereigeschichte, beurteilte die schwarzen und weißen Arbeiter allgemein als „bemerkenswert uninteressiert an den sichtbaren Unterschieden".[84] Dies sorgte für Unbehagen bei den Besitzern und es wurde als Gegenmaßnahme z. B. in Virginia 1691 ein Gesetz zum Verbot von Ehen zwischen Weißen und Schwarzen oder Indianern erlassen.[84] Teils halfen die weißen Arbeiter auch den schwarzen Sklaven bei Widerstandsaktionen. Ab dem 18. Jahrhundert nahmen mit dem Anwachsen der rasseneingeteilten Sklaverei und dem Einsetzen der weißen Arbeiter als deren bezahlte Aufseher der Rassismus zu und die Rebellionen von weißen Bediensteten ab.
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