David Gutierrez
Kadmium ist ein verbreitetes
hochgiftiges Schwermetall, dem wir durch Kontaminierung unserer
Nahrungsmittel ausgesetzt sind. Die US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention,
Zentren für Seuchenschutz und Prävention) setzt Kadmium auf Platz
sieben ihrer Liste der 275 gefährlichsten Substanzen. Zum Glück zeigen
wissenschaftliche Untersuchungen, dass eine Nahrungsergänzung mit den
Mikronährstoffen Vitamin C, Vitamin E und Selen die schädliche Wirkung
von Kadmium auf Nieren und Knochen erheblich mindern kann.
Bei Nichtrauchern gelangt Kadmium zumeist über das Essen in den
Körper, wo es sich mit der Zeit ansammelt. Bei chronischem Kontakt ist
eine Nierenschädigung häufig das erste Symptom. Später stört Kadmium
auch den Kalzium-Stoffwechsel, die Folge sind schmerzhafte
Knochenbrüche. Außerdem wird es mit Lungenschäden (bei Inhalation),
Krebs und sogar kognitiver Beeinträchtigung sowie Autismus in Verbindung
gebracht.
Studien haben jedoch gezeigt, dass insbesondere Vitamin C die
toxische Wirkung verschiedener Elemente, darunter auch Kadmium,
reduzieren kann, indem es die Absorption erschwert. Eine Studie, die
2004 in der Zeitschrift Journal of Trace Elements in Medicine and Biology
veröffentlicht wurde, ergab, dass bei Ratten, denen gleichzeitig
Kadmium und Vitamin C gegeben wurde, in Leber, Nieren, Hoden, Muskeln
und im gesamten Körper wesentlich niedrigere Kadmiumwerte gemessen
wurden als bei Ratten, die nur Kadmium erhielten.
Geringere Nieren- und Knochen-Toxizität
Bei einer weiteren Studie von Forschern der Universität Istanbul, die 2008 in der Zeitschrift Drug and Chemical Toxicology
erschien, wurde untersucht, ob eine Nahrungsergänzung mit den Vitaminen
C und E und Selen die toxische Wirkung auf die Nieren verhindern
konnte. Acht Tage lang erhielten Ratten Kadmium und zusätzlich Vitamin
C, Vitamin E und Natriumselenat. Nach neun Tagen fanden die Forscher bei
allen Ratten Anzeichen einer Nierenschädigung: insbesondere niedrigere
Werte von Lipidperoxidation (LPO) und höhere Werte von Glutathion (GSH)
in den Nieren, gepaart mit höheren Blutwerten von Harnstoff und
Kreatinin.
Die Veränderung all dieser Marker war jedoch bei den Ratten, die
zusätzlich Vitamine und Selen erhalten hatten, deutlich geringer als bei
der Kontrollgruppe, ein Anzeichen dafür, dass Vitamine und Selen
tatsächlich vor einer Nierenschädigung schützten.
Wissenschaftler der University of Benin in Nigeria untersuchten den Effekt von Vitamin C auf die Kadmium-Toxizität in einer Studie, die im Dezember 2012 im Nigerian Journal of Basic and Applied Sciences
veröffentlicht wurde. Da die Bevölkerung in Nigeria stärker dem Kadmium
ausgesetzt war, verwendeten die Wissenschaftler bei Ratten eine ähnlich
hohe Dosis wie die, der die allgemeine Bevölkerung ausgesetzt ist (1,0,
2,0 und 3,0 μg/kg Körpergewicht). Die Hälfte der Ratten erhielt
zusätzlich Vitamin-C-Ergänzungsmittel. Vier Wochen später wurden die
Marker für Nieren- und Knochenschäden untersucht.
Wie bei der Studie von 2008 zeigten die Ratten auch hier Anzeichen
einer Nierenschädigung, in diesem Fall eine erhöhte Aktivität der
alkalischen Phosphatase (AP) im Serum. Bei den Ratten, die zusätzlich
Vitamin C erhalten hatten, waren die Werte deutlich niedriger, ein
Anzeichen für geringere Schäden. Auch die Werte für Knochenprotein und
Blutkalzium waren bei den Vitamin-C-behandelten Ratten signifikant höher
als bei den anderen.
Weitere Untersuchungen sind nötig, um sagen zu können, ob Vitamin C
und andere Mikronährstoffe auch die schädliche Wirkung von Kadmium auf
andere Organe mindern, beispielsweise auf Lunge, Gehirn und Hoden.
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