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Sonntag, 19. Januar 2014

Studie zeigt: Junk Food kann das Gedächtnis schon nach kurzer Zeit irreversibel schädigen

Michael Ravensthorpe
Laut einer neuen Studie von Wissenschaftlern der University of New South Wales in Australien kann die kognitive Leistung des Gehirns schon beeinträchtigt werden, wenn auch nur eine Woche lang sehr süße und sehr fettige Speisen gegessen werden. Noch bedenklicher ist, dass nach vorläufigen Zahlen diese Wirkung dauerhaft ist; das zeigt, dass Junk Food noch giftiger ist als gedacht.

»Sehr beunruhigend«

Im Rahmen der Studie hatten die australischen Wissenschaftler – die die Beziehung zwischen energiereicher Ernährung und beeinträchtigten kognitiven Fähigkeiten genauer untersuchen wollten – Ratten einen Monat lang eine »Cafeteria-Diät« vorgesetzt. Die Tiere erhielten Rattenfutter, angereichert mit Kuchen, Plätzchen, Schmalz und einer zehnprozentigen Saccharoselösung. Eine Kontrollgruppe erhielt normales Rattenfutter ohne Zusätze.

Wie die Forscher beobachteten, zeigte sich bei den Ratten, die das Junk-Food-Futter fraßen, schon nach kurzer Zeit eine deutliche Beeinträchtigung der kognitiven Leistung. Sie zeigte sich bei der Ortserkennung: Die Tiere waren schlechter in der Lage zu erkennen, wenn ein Gegenstand an einen anderen Ort verlegt worden war. Bedeutsamerweise trat bei den Ratten auch eine Entzündung der Hippocampus-Region im Gehirn auf, die für das räumliche Gedächtnis zuständig ist.

»Wir wissen, dass Fettleibigkeit zu entzündlichen Prozessen im Körper führt, aber erst in jüngster Zeit stellen wir fest, dass sie Veränderungen im Gehirn auslöst«, sagte Margaret Morris, Leiterin des pharmakologischen Instituts der Universität. »Bei dieser Untersuchung war vor allem die Geschwindigkeit auffällig, mit der die Verschlechterung der Wahrnehmung einsetzte. […] Unsere vorläufigen Zahlen deuten darauf hin, dass sich diese Schäden nicht zurückbilden, wenn die Ratten wieder auf gesundes Futter gesetzt werden, ein sehr beunruhigendes Ergebnis.«

Allerdings stellten die Forscher fest, dass bestimmte Aspekte des Gedächtnisses der Ratten verschont blieben. Beispielsweise bewahrten alle Ratten, die das Junk-Futter erhielten, ihre Fähigkeit, Gegenstände zu erkennen.

Relevanz für Menschen

Für Forscher sind Ratten bevorzugte Versuchstiere, weil ihre Physiologie der unsrigen ähnlich ist: Ähnliche Organe, ähnlicher Körperplan, ähnliche Hormone und ähnliches Nervensystem. Dementsprechend räumt Professor Morris ein, dass die wahrnehmungsbeeinträchtigende Wirkung von Junk Food auch Menschen betreffen könnte:

»Wir vermuten, dass diese Erkenntnisse auch für Menschen relevant sein können. Die Ernährung wirkt sich zwar in allen Altersstufen auf das Gehirn aus, aber sie ist mit zunehmendem Alter von besonderer Bedeutung, und sie könnte wichtig sein, einen Rückgang der kognitiven Fähigkeiten zu verhindern. Bei einem älteren Menschen ist die Wahrscheinlichkeit von Beschwerden bei schlechterer Ernährung größer.«

»Da energiereiche Lebensmittel die Funktion des Hippocampus beeinträchtigen könnten, kann ein erhöhter Verzehr zur Gewichtszunahme beitragen, weil das episodische Gedächtnis beeinflusst wird. […] Menschen achten möglicherweise nicht so sehr auf innere Signale wie quälenden Hunger oder sie merken nicht, wann sie genug gegessen haben.«

Die Studie wurde vom australischen National Health and Medical Research Council finanziell gefördert und im Dezember 2013 in der Zeitschrift Brain, Behavior, and Immunity veröffentlicht.



Quellen für diesen Beitrag waren u.a.:

Dailymail.co.uk
ScienceDirect.com
NaturalNews.com

www.kopp-verlag.de

2 Kommentare:

  1. "Junk Food kann das Gedächtnis schon nach kurzer Zeit irreversibel schädigen"
    Genau das soll es auch - aber leider sind immer noch zu Viele zu blöd um das zu kapieren.

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  2. Jap, alles gewollt und gezielt geplant!

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