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Sonntag, 24. November 2013

Israel verbietet Fluor im Trinkwasser

F. William Engdahl
Zu den ungeheuerlichsten Schwindelgeschichten der letzten Jahrzehnte zählt die Behauptung, der Zusatz von Fluor zum Trinkwasser trage zur Kariesverhütung bei. Viele Länder, beispielsweise ein Großteil der USA, Irland, Kanada, Australien, Brasilien, Chile, Malaysia und Vietnam, setzen deshalb diese hochgiftige Substanz dem Trinkwasser zu. Fluor kann gravierende Folgen für die Gesundheit haben, wie immer mehr Studien belegen. Jetzt hat sich Israel wegen gesundheitlicher Bedenken entschlossen, Fluor im Trinkwasser zu verbieten. Worum geht es dabei eigentlich?


Als Hauptargument für die Fluoridierung des Trinkwassers als Massenmedikation der Bevölkerung führt neben anderen die US-Gesundheitsbehörde [US Centers for Disease Control and Prevention] ins Feld, Karies sei nachweislich in Gebieten, wo das Wasser mit Fluor behandelt werde, weniger verbreitet. Doch wie die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO zeigen, trifft genau das Gegenteil zu. In Irland ist der Zusatz von Fluor zum Trinkwasser seit 1977 vorgeschrieben.


Bei einer Studie aus dem Jahr 2002, bei der die Häufigkeit von Karies, fehlenden Zähnen und Löchern bei zwölfjährigen Kindern in verschiedenen Ländern verglichen wurde, schnitten irische Kinder viel schlechter ab. Verglichen mit Kindern in Deutschland, wo fluoriertes Wasser verboten ist, zeigten sich bei irischen Kindern 157 Prozent mehr Zahnprobleme. Tatsächlich zeigte die WHO-Studie, dass sich im Laufe der letzten Jahrzehnte die Zahngesundheit unabhängig von einer Fluoridierung oder Nicht-Fluoridierung des Wassers in allen Ländern deutlich verschlechtert hat.

Es gibt also keinen Beweis dafür, dass Fluor helfen könnte, Karies zu mindern. Vielmehr gibt es Hinweise darauf, dass es andere, bisweilen schwere gesundheitliche Probleme verursachen kann. Ein solches Problem, das eindeutig bewiesen ist, ist das deutlich häufigere Auftreten der Fluorose, einer Art von säurebedingtem Abbau des Zahnschmelzes, für den besonders kleine Kinder anfällig sind. Untersuchungen zeigen, dass in den 1960er Jahren in den Ortschaften in den USA, die dem Trinkwasser Fluor zusetzten, bei ungefähr zehn Prozent der Jugendlichen im Alter von zwölf bis 15 Jahren eine Fluorose auftrat. 1999 bis 2004 wurde in allen Ortschaften der USA bei 41 Prozent aller Jugendlichen in diesem Alter eine Fluorose festgestellt. In dem Maße, wie die Fluoridierung ausgeweitet wurde, machte sich die Fluorose explosionsartig breit. Heute trinken ungefähr 66 Prozent aller Amerikaner fluoriertes Wasser. Doch wie Wissenschaftler betonen, kommt Fluor nicht nur über das Trinkwasser. Es ist in Zahnpasta genauso enthalten wie in Limonaden, die mit fluoriertem Wasser hergestellt werden, und in industriell verarbeitetem Fleisch.

Die meisten europäischen Länder lehnen eine Fluoridierung des Trinkwassers ab. Das gilt für Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Luxemburg, die Niederlande, Nordirland, Norwegen, Schweden, die Schweiz, Schottland, Island und Italien. Zu den wenigen Ausnahmen zählen Irland und teilweise auch Großbritannien.

Israel entscheidet sich gegen Fluor

Am 29. Juli 2013 entschied der Oberste Gerichtshof von Israel, laut neuen Bestimmungen müsse Israel in einem Jahr den Zusatz von Fluor zum Trinkwasser einstellen. Der Izun-Hozer-Verband für gesundheitliche Aufklärung und Yaacov Gurman hatten im November 2012 eine Petition an das Gesundheitsministerium gerichtet, ein Ende der Fluoridierung anzuordnen, da sie die Gesundheit gefährde und ihr Nutzen nicht mehr unumstritten sei.

Laut einer Verordnung aus dem Jahr 1974 war die Fluoridierung des Trinkwassers in ganz Israel vorgeschrieben. Im April 2013 gab die neue israelische Gesundheitsministerin Yael German einen neuen Erlass heraus, durch den diese Pflicht aufgehoben wurde: »Sie sollten wissen, dass die Fluoridierung die Gesundheit der chronisch Kranken schwächen kann, vor allem bei Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen«, schrieb German in einem Brief an Ärzte, die die Fluoridierung unterstützten.

Toxizität

Fluor selbst ist hochgiftig. Bezüglich der unmittelbar toxisch wirkenden Dosis ist Fluor giftiger als Blei und nur etwas weniger giftig als Arsen. Deshalb wurde Fluor lange Zeit in Nagergiften und Pestiziden gegen Ratten und Insekten verwendet. Eine Überdosis von fluorierten Zahnpflegeprodukten wie Fluoridgels, Fluorid-Ergänzungsmitteln und fluoriertem Wasser kann zu einer schweren Vergiftung, sogar zum Tode führen.

Neuere Studien zeigen, dass Säuglinge, denen fluoriertes Wasser in der Babynahrung gegeben wird, deutlich häufiger eine Fluorose entwickeln. Deshalb raten mittlerweile viele prominente Zahnmediziner den Eltern, der Babynahrung kein fluoriertes Wasser zuzugeben.

Im Juli 2012 warnten Wissenschaftler der Harvard-Universität, das sich entwickelnde Gehirn könnte Opfer der giftigen Wirkung von Fluor werden. Die Warnung des Teams basierte auf zahlreichen Studien aus China, wonach Kinder, die in den ersten Lebensjahren verstärkt Fluor ausgesetzt waren, niedrigere IQ-Werte aufwiesen. Zwölf dieser Studien zeigten einen IQ-Verlust bei Fluorwerten, die in den USA als sicher gelten. Eine von der UNICEF gesponserte Studie ergab einen IQ-Verlust bei Kindern mit Jodmangel beim so genannten »optimalen« Fluoridierungs-Niveau. Nach Aussage des Harvard-Wissenschaftlers, der die Prüfung leitete, bereitet die Möglichkeit, dass fluoriertes Wasser den IQ mindern könnte, »definitiv Sorgen«.

Wegen ihrer geringen Größe erhalten Kleinkinder bis zu viermal mehr Fluor pro Pfund Körpergewicht als Erwachsene, die dieselbe Menge fluoriertes Wasser trinken. Und sie können das Fluor nicht so gut über die Nieren ausscheiden. Besonders beunruhigend sind jedoch Hinweise darauf, dass häufiger Kontakt mit Fluor im Kleinkindalter aufgrund der Wirkung von Fluor auf die Schilddrüse zu neurologischen Schäden bei Kindern führen kann. 1994 änderten der Zahnärzteverband, der Kinderärzteverband und der Verband der Kinderzahnärzte in Amerika ihre jahrzehntelange Politik, wonach Ärzten empfohlen wurde, Neugeborenen Fluor-Ergänzungsmittel zu verschreiben. Merkwürdigerweise zögerten sie jedoch, den offensichtlichen nächsten Schritt zu gehen, nämlich zu empfehlen, der Babynahrung kein fluoriertes Wasser zuzugeben. Denn dadurch erhalten die Säuglinge fast viermal so viel Fluor wie durch Ergänzungsmittel. Die Fluorlobby hat sehr viel Einfluss in den USA.

Die EU-Länder verbieten den Zusatz von Fluor zum Trinkwasser hauptsächlich deswegen, weil die Wasserversorgung kein geeignetes Mittel ist, Medizin zu verabreichen. Bei anderen Medikamenten hat der Patient, nicht der Arzt, das Recht, zu entscheiden, welches Mittel er einnimmt. Dieses Recht wird den Menschen durch die Fluoridierung verwehrt.

Das meiste Leitungswasser enthält mindesten sieben schädliche Chemikalien, darunter Fluor. Doch es gibt kein Gesetz gegen das kumulative Risiko vielfältiger Schadstoffe in einem einzigen Glas Wasser. Eine Studie, die im Nuclear Medicine Communications Journal erschien, ergab einen möglichen Zusammenhang zwischen der vermehrten Aufnahme von Fluor in die Arterien und einem Herz-Kreislauf-Risiko.

Man kann sich manchmal kaum vorstellen, wie wacklig die wissenschaftliche Grundlage bei wichtigen gesundheitlichen Fragen ist, wie beispielsweise der, welche chemischen Giftstoffe wir in unserem Trinkwasser zulassen.

Quelle:

www.kopp-verlag.de

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