Quelle: linksfraktion
05.06.2013 -- Die Spionage- und Kampfdrohnen sind Waffen der modernsten
Kriegführung. Sie dienen die einen der Aufklärung und Spionage, und dann
dem gezielten Töten von Menschen. Eine große Mehrheit von
Völkerrechtlerinnen und Völkerrechtlern hält Kampfdrohnen für
völkerrechtswidrig. Aber ich muss sagen, das hat die vier Fraktionen
nicht interessiert, denn SPD, Grüne, Union und FDP haben, eben mit
Ausnahme der LINKEN, für die Beschaffung der Eurohawk am 31.7.2007 im
Haushaltsausschuss die Mittel in Höhe von 431 Millionen Euro
beschlossen, obwohl sie schon wussten - oder hätten wissen müssen - dass
Kampfdrohnen folgen werden und folgen sollen. Wozu brauchen wir
eigentlich diese Spionagedrohnen? Wozu brauchen wir eigentlich die
Kampfdrohnen? Wer soll eigentlich getötet werden? Glauben Sie wirklich,
die Probleme der Menschheit mit gezieltem Töten lösen zu können? Ich
glaube, dass gezieltes Töten zum Hass und Hass zu mehr Terrorismus
führt. Die ganze Logik ist falsch.
Wozu eine Kampfdrohne? Eine Frage, die Politiker sprachlos werden lässt.
AntwortenLöschenBei Anne Will - Talk vom 5.6.13 hat Jürgen Trittin (Grüne) zum Ende der Sendung nach dem Einsatz einer Kampfdrohne gefragt. Das schlug wie eine Bombe ein. Er musste zweimal fragen, in welchem Szenario eine Kampfdrohne eingesetzt werden soll. Der nervige Schockenhoff (CDU) war plötzlich sprachlos. Elke Hoff (FDP) meinte, man könnte "unsere" Soldaten damit schützen. Sie wusste sogar ein Beispiel: "Viele "unserer" Soldaten sind durch Sprengfallen getötet worden. Das hätte eine Kampfdrohne verhindern können."
Bevor die Bombe explodiert oder nachher?
Selbst Herr General Harald Kujat offensichtlich auf eine solche Frage nicht vorbereitet. Immer hätten die Soldaten zu wenig Material, aber damit ...
Dieser Talk hat gezeigt, dass man sich offenbar mit der entscheidenden Frage, wozu und wo diese teuren Dinger eingesetzt werden sollen, nicht weiter aufgehalten hat. In Afghanistan? Bevor die 16 Kampfdrohnen geliefert werden können, ist Afghanistan Geschichte. Hoffentlich! Was dann? Ein neuer Krieg muss gefunden werden. Schließlich müssen sich die Drohnen amortisieren. Hier passt der Spruch "Jede Waffe sucht sich seinen Krieg!"
Welcher Journalist hat den Mut, diese unbequeme Frage einem Politiker zu stellen.
Lothar Kulla