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Montag, 27. Mai 2013

Zum Nazi verdammt - Deutsche in amerikanischen Lagern "1/4"


Quelle: rakontado

Der Dokumentarfilm "Zum Nazi verdammt" wirft Licht auf ein dunkles Kapitel des Zweiten Weltkrieges, das bis heute von der amerikanischen Politik totgeschwiegen wird.
Michaela Kirst widmet sich dem Schicksal deutschstämmiger US-Familien, die in amerikanischen Lagern interniert und zum Teil sogar nach Deutschland zurückgeführt wurden, wo sie ebenfalls mit tiefem Misstrauen beäugt und der Spionage verdächtigt wurden.
Nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg werden deutsche Immigranten über Nacht zu potenziellen Nazis und zur "Gefahr der nationalen Sicherheit" der USA. Sie werden verhaftet, verlieren Hab und Gut und finden sich schließlich hinter Stacheldraht in Internierungslagern wieder.
Für etwa 4 000 dieser Deutsch-Amerikaner ist das Lager nur eine Zwischenstation. Sie werden gegen ihren Willen zum Einsatz im geheimen Handel der Kriegsmächte. Die US-Regierung tauscht sie gegen amerikanische Kriegsgefangene und schickt sie -- mitten im Krieg -- per Schiff nach Deutschland zurück. Doch auch hier sind sie nicht willkommen. Sie werden für amerikanische Spione gehalten und wieder eingesperrt. Familien zerbrechen. Selbst nach Kriegsende bleibt vielen von ihnen die Rückkehr in ihre Wahlheimat USA verwehrt.
Die ehemals Internierten, Deportierten und Repatriierten haben nach dem Krieg jahrzehntelang geschwiegen -- aus Scham oder Angst. Erst jetzt bricht eine kleine Gruppe ihr Schweigen. Sie kämpft im US-Senat dafür, dass die amerikanische Regierung ihr Schicksal endlich offiziell anerkennt.
Der Dokumentarfilm, den Arte am 16. Juli um 21.50 Uhr in Erstaustrahlung zeigt, schildert anhand von fünf Schicksalen zum ersten Mal die bewegende Geschichte der Deutsch-Amerikaner, die während des Zweiten Weltkrieges wider Willen zwischen alle Fronten gerieten. Ihre Odyssee steht bis heute in keinem Geschichtsbuch -- weder in Deutschland, noch in Amerika.

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