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Sonntag, 29. Juli 2012

»Virgin«-Kokosnussöl ist besser als hochgradig raffinierte Industrieprodukte

Donna Earnest Pravel

Die Vorzüge des Kokosöls und anderer Kokosnussprodukte sind Anhängern der Naturheilkunde schon seit Jahrzehnten bekannt. Inzwischen ersetzen auch Befürworter des »Clean Eatings« und der bodenständigen Ernährung unserer Vorfahren Maisöl und andere Speiseöle durch Kokosnussöl. Leider ist vielen dabei nicht bewusst, dass manche Sorten ganz erhebliche gesundheitliche Risiken bergen. Nichts ahnend verzehren Menschen, die sich gesund ernähren wollen, ein Produkt, das sie krank macht.


Nicht alle Koksnussöle sind »gleich geschaffen«

Jeder Hersteller von Kokosöl darf sein Produkt »Kokosnussöl« nennen. Und tatsächlich ist das, was da im Regal steht, Kokosnussöl. Der Käufer sieht womöglich nur erhebliche Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Marken. Dabei ist das billigere Produkt mit einiger Sicherheit raffiniert.


Kokosnussöl wird auf unterschiedliche Weise gewonnen. Um das Öl aus einer Kokosnuss zu extrahieren, kann der Hersteller das Fleisch, Kopra genannt, trocknen, indem er es räuchert, in der Sonne trocknet oder im Ofen darrt. Kopra wird unter unhygienischen Bedingungen getrocknet und ist ungenießbar.


Die Verunreinigungen der Kopra gehen in das Kokosnussöl über, also muss es gereinigt oder raffiniert werden. Anschließend wird es gebleicht, um alle verbleibenden Verunreinigungen zu entfernen und die Farbe des Produkts zu »verbessern«. Danach wird es unter großer Hitze »desodoriert«, um ihm den Kokosduft zu nehmen. Zur Verlängerung der Haltbarkeit wird es mit Natriumhydroxid (NaOH), besser bekannt als Natronlauge, behandelt, um die Fettsäuren aufzuspalten. Manche Hersteller extrahieren das Kokosnussöl aus der Kopra auch mit toxischen Chemikalien.

Einige Produzenten von raffiniertem Kokosnussöl treiben den Raffinierungsprozess noch einen Schritt weiter, indem sie das Kokosnussöl härten oder teilhärten, damit das Produkt bei Temperaturen über 25 Grad Celsius fest bleibt. Dadurch wird das Kokosnussöl, in seiner natürlichen Form ein sehr gesundes gesättigtes Fett, in ein Transfett verwandelt.


Wählen Sie »Virgin«-Kokosnussöl

Kokosnussöle »virgin« oder »extra virgin« werden extrahiert, indem entweder die Kopra schnell getrocknet und das Öl anschließend maschinell ausgepresst wird, oder durch »Nassmahlen« der Kokosnussmilch. Durch das Nassmahlen steigt das Öl in der Kokosnussmilch nach oben und wird durch verschiedene Verfahren separiert.

Zwischen »Virgin-« und »Extra-virgin«-Kokosnussölen besteht kein Unterschied. Im Allgemeinen spiegelt der Preisunterschied die Intensität der Arbeit wider, die bei der Herstellung eines wirklich natürlichen Kokosöls anfällt.


Kokosnussöl hat gegenüber anderen Speiseölen viele Vorteile

2003 veröffentlichte das Journal of Cosmetic Science einen Vergleich verschiedener Pflanzenöle zur Anwendung bei Haarschäden. Kokosnussöl erhielt die Bestnote, weil es das Brechen der Haare beim Kämmen optimal verhinderte.

2004 wurde festgestellt, dass nassgemahlenes Virgin-Kokosnussöl besser zur Senkung »schlechter« Cholesterinwerte geeignet war als raffiniertes Kokosnussöl. Die Studie, über die in der Zeitschrift Clinical Biochemistry berichtet wurde, kam zu dem Schluss, dass die Polyphenole in Virgin-Kokosnussöl nicht nur die Blutfette reduzierten, sondern auch eine antioxidative Wirkung entfalteten.

Virgin-Kokosnussöl erweist sich klinisch als 100-prozentig wirksam gegen Candida albicans und andere Pilzstämme, das ergab eine 2007 im Journal of Medicinal Food veröffentlichte klinische Studie.

Bei einer 2009 in Lipids veröffentlichten Studie wurden im Rahmen eines Programms zur Gewichtsreduktion adipöser Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren die Wirkung von Sojaöl und die von Kokosnussöl miteinander verglichen. Nach zwölf Wochen einer kalorienarmen Diät und einem Sportprogramm von täglich 50 Minuten Walking hatten die Frauen in der Kokosnussöl-Gruppe mehr abgenommen als die in der Sojaöl-Gruppe.


Quellen:

TropicalTraditions.com, »How is Coconut Oil Produced?« (»Wie wird Kokosöl hergestellt?«)

Pubmed.gov, »Effect of mineral oil, sunflower oil, and coconut oil on prevention of hair damage« (»Wirkung von Mineralöl, Sonnenblumenöl und Kokosnussöl zur Verhinderung von Haarschäden«), A. S. Rele und R. B. Mohile, Journal of Cosmetic Science, März-April 2003, 54(2):175-92.

Pubmed.gov, »Beneficial effects of virgin coconut oil on lipid parameters and in vitro LDL oxidation« (»Positive Effekte von Virgin-Kokosöl auf Lipid-Parameter und In-vitro-LDL-Oxidation«), K. G. Nevin und T. Rajamohan, Clinical Biochemistry, September 2004, 37(9):830-5.

Pubmed.gov, »In vitro antimicrobial properties of coconut oil on Candida species in Ibadan, Nigeria« (»In-vitro antimikrobielle Eigenschaften des Kokosnussöls bei Candida-Stämmen in Ibadan, Nigeria«), D. O. Ogbolu u.a., Journal of Medicinal Foods, Juni 2007, 10(2):384-7.

Pubmed.gov, »Effects of dietary coconut oil on the biochemical and anthropometric profiles of women presenting abdominal obesity« (»Wirkung von Speise-Kokosnussöl auf das biochemische und antropometrische Profil von Frauen mit abdominaler Adipositas«), M. L. Assuncao et al., Lipids. Juli 2009, 44(7):593-601.

www.kopp-verlag.de